Empfindungen sind Wegweiser

26. Juni 2023, 06:56

Wut, Trauer, Freude, Liebe, Hoffnung… all diese Gefühle und viele andere haben einen Platz in unserem Leben. Sie navigieren uns durch das Leben, aber nicht nur individuell, sondern auch kollektiv. Gefühle sind legitim, Wut ist legitim. Aber nicht allen - vor allem von Rassismus Betroffenen - wird der Ausdruck dieser zugestanden.

Jede Emotion hinterlässt Spuren in unserem Gehirn. Emotionen formen unsere Wahrnehmung. Jede negative Erfahrung - und das sind Rassismus-Erlebnisse nun mal - gräbt sich in unser Gehirn ein. Dies wiederum ebnet eine Wahrnehmungsstrecke im Gehirn, die uns hellhörig, vorsichtig und misstrauisch werden lässt. Um uns zu schützen. Denn Ausgrenzung gräbt sich nicht nur in unser Gehirn, sondern vor allem auch in unser Leben.

Empfindungen sind Wegweiser. Sie zeigen, wo wir stehen, in welcher Welt wir leben. Die Gefühle zeigen uns deutlich, wann unsere Grenzen verletzt werden. Emotionen dienen als Spiegel, nicht nur für den Zustand eines Menschen, sondern auch einer Gesellschaft. Aktuell sind Klimaaktivistinnen und Klimaktivisten bemüht auf politische Missstände aufmerksam zu machen und ihrem Ärger über einen fehlenden Systemwandel, im Sinne der Rettung des Klimas, mit Protestaktionen medienwirksam Luft zu verschaffen.

Scham, Angst, Heiterkeit, Freude, Trauer, Apathie, Gier, Ärger, Vertrauen, Mut, Optimismus, Liebe, Hass, Neid bringen jeweils einen momentanen Zustand zum Ausdruck. Diesem Gehör zu schenken kann unheimlich bereichernd sein, weil wir dadurch auf Umstände stoßen, die es zu ändern oder zu akzeptieren gilt. Sowohl individuell als auch gesellschaftlich.

Service

Amani Abuzahra, "Ein Ort namens Wut", Verlag Kremayr & Scheriau

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler