Der Machtkampf in Russland - eine Lagebeurteilung

26. Juni 2023, 13:00

Noch vor wenigen Tagen schien es, als würden der Krieg in der Ukraine und die Situation in Russland eine entscheidende Wendung erfahren: eine bewaffnete Rebellion im eigenen Land, vielleicht sogar eine Revolution. Prigoschin, Chef der Söldnerarmee Wagner Group, nahm zuerst die russische Großstadt Rostow am Don ein, dann rückte ein Teil seiner Truppe mit Panzern und Artillerie gegen Moskau vor. Erst 200 km vor der Hauptstadt gab Prigoschin den Befehl, anzuhalten. Putins Macht schien niemals schwächer.

Dann scheinbar eine plötzliche Kehrtwende. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko trat als Vermittler auf, Prigoschin soll ins weißrussische Exil, die Wagner-Kämpfer werden amnestiert. Wie war es möglich, dass sich diese Situation so schnell geändert hat? Und was bedeutet das für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine? Ist Putins Verhandlungsangebot ein Zeichen der Schwäche und wird er Prigoschin weiterhin tolerieren? Wie sicher ist seine Macht, wenn nicht nur Drohnen den Kreml erreichen, sondern eine Rebellenarmee sich frei durch das Land bewegen kann? Wie loyal ist die Armee, die in Rostow und anderen Orten keinen Widerstand gegen die Wagner-Invasion leistete und was bedeutet diese konkrete Bedrohung für die Stimmung in der russischen Bevölkerung?

Brigadier Walter Feichtinger war Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konflikt Management an der Landesverteidigungsakademie in Wien. Im Gespräch mit Philipp Blom beleuchtet er die neuesten Entwicklungen und fragt, was sie für die Zukunft Russlands, des Krieges und der gesamten Region bedeuten.

Rufen Sie uns an und fragen Sie unseren Gast zur Situation des russischen Angriffskrieges und der beginnenden Gegenoffensive der Ukraine, zu nuklearen Risiken und möglichen Szenarien einer Beendigung des Konflikts. Sie erreichen uns kostenfrei aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79 schreiben Sie ein E-Mail an: punkteins(at)orf.at

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