Skulptur einer schreienden Person.

APA/AFP/YASSER AL-ZAYYAT

Moment

Wenn die Worte fehlen

Das Phänomen der Sprachlosigkeit in Krisen und im Alltag

Wenn wir geschockt sind, traurig, überrascht oder auch angesichts besonderer Unverschämtheit fehlen uns oft die Worte. Oder sind bestimmte Ereignisse so "groß", dass wir sie gedanklich gar nicht erfassen können? Geht es erst in zweiter Linie um das Verbalisieren? Sprachlosigkeit kann guttun, wenn wir Dinge einsortieren müssen, so Psychotherapeut und Analytiker Michael Schreckeis. Unterstützung braucht es dann, wenn das Verstummen mit Gedankenkreisen einher geht, aus denen Menschen nicht herausfinden. Ähnliches berichtet Silvia Schilchegger, die bei der Hospiz-Bewegung Salzburg trauernde Menschen begleitet. Sie kennt auch das Phänomen, dass wir dem Leid von Bekannten und Nachbarn häufig stumm begegnen - und ihnen lieber aus dem Weg gehen. Wer in einer Familie aufwuchs, die einen offener Umgang mit schwierigen Situationen pflegte, hat es leichter. Doch viele Menschen sind mehr oder weniger sprachlos aufgewachsen. Ein Phänomen, das die Autorin und Lyrikerin Elke Laznia, in ihren Arbeiten thematisiert. Sie sagt: "Es geht immer um Beziehungen, und da muss man sich gegenseitig erst erkennen und lernen, eine gemeinsame Sprache zu finden."

Gestaltung: Georg Wimmer

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