Augen-Laser-Operation

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Medizin und Gesundheit

Neueste Entwicklungen bei Augenlasern

Brillenlos glücklich?

Sehen wie in jungen Jahren, ganz ohne Brille und Kontaktlinsen. Ein Wunsch, den sich viele, von Fehlsichtigkeit betroffene Menschen gerne eine ganze Stange Geld kosten lassen.
1987 führte die US-amerikanische Augenärztin Marguerite McDonald zum ersten Mal die sogenannte photorefraktive Keratektomie (PRK) durch. Dabei wurde die oberste Schicht der Hornhaut mechanisch entfernt und die Brechkraft des Auges anschließend mit Laser korrigiert. Seitdem haben sich die Verfahren weiterentwickelt. Damit haben jedoch auch Personen mit einer Fehlsichtigkeit die Qual der Wahl. Man kann zwischen LASIK, LASEK, ReLex SMILE und Co. eines der zahlreichen - und preislich sehr unterschiedlichen - Verfahren im In- und oft billigeren nahen Ausland wählen. Denn je nach Methode muss man für die Behandlung mit rund 1.000 bis 2.500 Euro rechnen - pro Auge.

PRK, LASIK oder SMILE?

Die klassische LASIK Methode ist die am häufigsten angewandte - und auch erprobteste - Methode. Sie zeichnet sich durch eine rasche Heilung nach dem Eingriff aus. Ein kleiner Hornhaut-Lappen (Flap) wird dabei mit einem speziellen Instrument, dem Mikrokeratom ausgeschnitten und zur Seite weggeklappt. Nun kann das darunterliegende Gewebe mittels Laser modifiziert werden. Abschließend wird es wieder mit dem Lappen verschlossen.

Analog funktioniert die jüngere Femto-LASIK-Technik, bei der auch der oberflächliche Flap bereits mittels Femto-Sekundenlaser präpariert wird.

Wird die oberste Schicht nur mit einer alkoholischen Lösung abgetragen und wieder daraufgelegt, spricht man von LASEK, die bei Menschen mit einer sehr dünnen Hornhaut angewendet werden kann.

Die No-Touch-Trans PRK ist eine Weiterentwicklung der klassischen PRK und wendet den Excimer-Laser an, um die Hornhaut um eine bestimmte Dicke abzutragen.

Seit etwas mehr als 10 Jahren gibt es auch das Smile-Verfahren, wo ein linsenförmiges Gewebsstück (Lentikel) per Laser aus dem Inneren der Hornhaut ausgeschnitten und über eine kleine Öffnung am Rand entfernt wird. Diese Technik wird zusehends häufiger eingesetzt. Die Hornhaut wird dadurch neu geformt und auf diese Weise kann auch der Astigmatismus behandelt werden. Zudem sind Nebenwirkungen wie ein trockenes Auge selten. Welche Technik am besten passt, ist individuell unterschiedlich.

Vorsicht bei Billigangeboten

"Nicht jedes Auge ist für einen Augenlaser geeignet", erklärt die Augenärztin Christina Leydolt. "Die Dicke der Hornhaut, begleitende Erkrankungen oder auch die Stabilität der Fehlsichtigkeit sind wichtige Parameter, die man vorher abklären muss."
Insofern sollte man - so die Spezialistin - auch nicht auf Angebote zu Laserkorrektur zurückgreifen, die nur eine einzige Lösung für alle Personen anbieten. Denn gerade bei billigen Anbietern entfallen oft spezielle Voruntersuchungen, durch die ersichtlich wäre, ob die Hornhaut in Beschaffenheit, Form oder Schäden (etwa durch jahrelanges Kontaktlinsentragen), tatsächlich für eine Methode geeignet ist. Eine Verschlechterung der Nachtsicht oder auch eine vorzeitige Alterssichtigkeit können die Folge sein.
Implantierbare Kontaktlinsen stellen hier etwa eine mögliche Alternative dar.

Dr. Ronny Tekal spricht in der aktuellen Ausgabe des Radiodoktors mit seinen Studiogästen über Vorteile und Risiken von Lasereingriffen am Auge und die Möglichkeiten der refraktiven Chirurgie, damit die Brille künftig im Etui bleiben kann.

Sendungsvorbereitung und Moderation: Dr. Ronny Tekal
Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Reden auch Sie mit! Wir sind gespannt auf Ihre Fragen und Anregungen. Unsere Nummer: 0800/22 69 79, kostenlos aus ganz Österreich.

Haben Sie sich die Augen lasern lassen?

Welche Methode wurde bei Ihnen angewendet?

Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden oder haben Sie schlechte Erfahrungen gemacht?

Wie nachhaltig war das Ergebnis?

Service

Zu Gast im Ö1 Haus:

Assoc. Prof.in Priv. Doz.in Dr.in Christina Leydolt
Fachärztin für Augenheilkunde
Stv. Leiterin der Abteilung für Kataraktchirurgie
Univ. Klinik für Augenheilkunde und Optometrie
Meduni Wien
Ordination Opernring 1
1010 Wien
Tel.: +43/681/84072872
E-Mail
Homepage

Zu Gast im Landesstudio Salzburg:

Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Reitsamer
Facharzt für Augenheilkunde
Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie
Landeskrankenhaus Salzburg
Müllner Hauptstraße 48
5020 Salzburg
Tel.: +43/57255/24201
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Österreichische Opthalmologische Gesellschaft
orthoptik austria - Verband der Orthoptistinnen und Orthoptisten
Laserbehandlung bei Kurzsichtigkeit (Gesundheitsministerium)
Methoden der refraktiven Chirurgie (Uniklinik Dresden)
Mit Augentraining die Sehfähigkeit verbessern (BR, 2021)

Buch-Tipps:

Barbara Fischer, Michael Preschitz, "Faszination Auge. Alles über unser komplexestes Sinnesorgan einfach erklärt", Athesia-Tappeiner Verlag 2021

Leo Angart, "Vergiss deine Brille. Mit effizienten und gezielten Übungen zurück zur natürlichen Sehkraft", F. A. Herbig 2018

Helmut Wilhelm, "Das große Buch vom Auge. Erkrankungen und Behandlungen verständlich erklärt", Südwest Verlag 2023

Sendereihe

Gestaltung