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ORF/JOSEPH SCHIMMER

Zeit-Ton

Die brutale Klangsprache der Galina Ustwolskaja

Leiden und Leidenschaft. Ilan Volkov dirigiert Ustwolskaja-Symphonien bei den Salzburger Festspielen

"Passion" lautete das Motto der "Ouverture spirituelle" zu den Salzburger Festspielen 2018. In dieser mehrtägigen Konzertreihe zu Beginn des Festivals spielte das Werk von Galina Ustwolskaja eine zentrale Rolle. Passend zum Leitthema, denn in Ustwolskajas Musik fallen Leiden und Leidenschaft exemplarisch zusammen. Die Komponistin hat, vom Westen über Jahrzehnte kaum beachtet, eine in der Musikgeschichte einzigartige, brutal kompromisslose Klangsprache entwickelt, die kathartische Wirkung entfalten kann. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde das Werk der Schostakowitsch-Schülerin und -Vertrauten einem breiten Publikum bekannt.

Drei Konzerte der "Ouverture spirituelle" wurden damals vom israelischen Dirigenten Ilan Volkov geleitet, der 2003 zum jüngsten Chefdirigenten in der Geschichte des BBC Scottish Symphony Orchestra berufen worden ist. Am 24. Juli 2018 dirigierte er das Klangforum Wien im Großen Saal der Stiftung Mozarteum - auf dem Programm standen u.a. die zweite und dritte Symphonie der russischen Komponistin. Leiden und Trauer werden hier in überwältigender Weise in Töne transformiert. Möglich macht das die für Ustwolskaja typische ungewöhnliche Ensemblebesetzung ohne hohe Streicher aber mit mehrfach besetzten Bläsern in Kombination mit Perkussion und Stimmen.

Eine Wiederholung vom 30. Juli 2018 in der Reihe "30 Jahre Zeit-Ton".

Sendereihe

Gestaltung

  • Rainer Elstner

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