Maisstaude

DPA/CAROLINE SEIDEL

Punkt eins

Was bringt Grüne Gentechnik?

Hoffnung in der Wissenschaft, Verunsicherung in der Bevölkerung. Gäste: Dr. Ortrun Mittelsten Scheid, Gregor Mendel Institut für molekulare Pflanzenbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften & Univ-Prof. Hermann Bürstmayr, Leiter des Instituts für Pflanzenzüchtung, Universität für Bodenkultur. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Beim Thema Gentechnik sind die Europäerinnen und Europäer skeptisch. Besonders in Österreich stößt das Thema auf Unbehagen. Das zeigte sich etwa in der jüngsten Eurobarometer-Umfrage. Nur 16 Prozent der Befragten können sich hierzulande vorstellen, dass die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet einen sehr positiven Effekt haben könnte - das ergibt den letzten Platz unter den 27 EU-Ländern. Ist von gentechnisch veränderten Lebensmitteln die Rede, sind die Menschen in allen EU-Ländern eher negativ eingestellt. Als Gründe für die Ablehnung wird dann angeführt, gentechnisch veränderte Organismen (GVO), seien "nicht sicher" oder "unnatürlich".

Die Europäische Kommission hat nun angekündigt, die strengen Zulassungsregeln für neue Pflanzenzüchtungen lockern zu wollen, die mit Hilfe neuer gentechnischer Methoden wie der Genschere Crispr/Cas entstanden sind. Bei diesem Verfahren werden Schnitte im Erbgut der Pflanze gesetzt. Mithilfe einer Leitsequenz findet die Genschere die gewünschte Stelle in der DNA und schneidet. Die zelleigenen Reparaturmechanismen versuchen in Folge den Schnitt zu reparieren. Dabei werden Bausteine der DNA zufällig verändert bzw. entfernt oder gezielt ergänzt. So entsteht eine Mutation des Erbguts. Die Entdeckerinnen der Genschere, die heute auch in der medizinischen Forschung eine wichtige Rolle spielt, wurden dafür 2020 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet. Grundlegende Forschungsarbeiten dafür führte eine der beiden Preisträgerinnen, Emmanuelle Charpentier, in Wien durch.

Forschende aus dem Bereich der Molekularbiologie und der Pflanzenzüchtung begrüßen die geplante Lockerung im Bereich der Grünen Gentechnik. Sie hoffen, dass so schneller neue Mais- oder Weizensorten entwickelt werden können, die gegen die wachsende Zahl an Schädlingen resistent sind. So soll der Pestizideinsatz reduziert werden können. Gehofft wird auch auf Pflanzenzüchtungen, die höhere Temperaturen und weniger Niederschlag verkraften können oder auf kleineren Flächen höhere Erträge liefern. Kurzum: Die Grüne Gentechnik soll neue Pflanzensorten ermöglichen, die die Ernährungssicherheit in Zeit der Klimakrise garantieren.

Wie genau funktionieren diese neuen Züchtungsmethoden und was unterscheidet sie von "klassischen" Verfahren wie radioaktiver Bestrahlung? Welche Risiken gehen von solchen gentechnisch veränderten Organismen für Mensch und Umwelt aus? Und welche Rahmenbedingungen braucht es, um die Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik nicht den multinationalen Saatgutriesen zu überlassen?

Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit der Molekularbiologin Ortrun Mittelsten Scheid vom Gregor Mendel Institut für molekulare Pflanzenbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und mit Hermann Bürstmayr, Leiter des Instituts für Pflanzenzüchtung an der Universität für Bodenkultur.

Und mit Ihnen: kostenfrei aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen; oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Urheber/Urheberin: Edvard Grieg
Titel: Musik 1 / Lyric Pieces, Op. 54 No. 4, Notturno (zT unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Aus den "Lyrischen Stücken" (Arr. for Clarinet & Piano by Ottensamer Traxler)
Daniel Ottensamer, Klarinette, Christoph Traxler Klavier
Länge: 03:22 min
Label: SONY

Urheber/Urheberin: Edvard Grieg
Titel: Musik 2 / Lyric Pieces, Op. 57 No. 6, Homesickness (zT unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Aus den "Lyrischen Stücken" (Arr. for Clarinet & Piano by Ottensamer Traxler)
Daniel Ottensamer, Klarinette, Christoph Traxler Klavier
Länge: 03:20 min
Label: SONY

Urheber/Urheberin: Edvard Grieg
Titel: Musik 4 / Lyric Pieces, Op. 65 No. 6, Wedding Day (zT unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Aus den "Lyrischen Stücken" (Arr. for Clarinet & Piano by Ottensamer Traxler)
Daniel Ottensamer, Klarinette, Christoph Traxler Klavier
Edvard Grieg
Länge: 05:19 min
Label: SONY

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