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Punkt eins

Finanzbetrug im Internet

Wenn plötzlich alles Geld weg ist. Phänomen Cyber Trading Fraud. Gäste: Maria Semrad, Juristin und Expertin für Finanzbetrug im Internet, VKI - Verein für Konsumenteninformation & Bezirksinspektor Martin Grasel, BKA, operativer Ermittlungsleiter im Fall "Wolf of Sofia". Moderation: Johann Kneihs. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Es ist eines der bestorganisierten Verbrechen der letzten Jahre. Scheinbar völlig seriöse Investitionsplattformen bringen Privatpersonen dazu, ihr Geld lukrativ zu veranlagen - so scheint es. Große Gewinne stehen am Beginn, dann ist auf einmal vom investierten Geld nichts mehr da, die Kontaktperson(en) nicht mehr erreichbar.

Auf bis zu fünfzig Milliarden Euro pro Jahr schätzen Insider den Schaden, der jedes Jahr durch Finanzbetrug im Internet entsteht. Für Betroffene kann der persönliche Verlust existenzbedrohend sein - über Jahrzehnte Erspartes ist weg; Geld, das für die Familie, die Firma oder die Pension gedacht war. "Es ist immer wieder ein grauslicher Moment, wenn Menschen realisieren, dass sie Opfer eines Betrugs geworden sind", sagt die Juristin Maria Semrad, als Expertin für Finanzbetrug im VKI und im Netzwerk Europäischer Verbraucherzentren tätig. Die Dunkelziffer sei enorm - gerade weil die Situation so niederschmetternd sei, zum Verlust komme die Scham, einem Betrug aufgesessen zu sein.

Der Kriminalist Martin Grasel war maßgeblich an der Aufklärung eines Betrugsnetzes rund um mehrere Scheinfirmen und an der Verhaftung des "Wolfs von Sofia" in Bulgarien beteiligt. Aus der sechsjährigen Ermittlungsarbeit ergab sich eine genaue Kenntnis der Mechanismen im Hintergrund: Werbung in sozialen Medien, Call Center, der Aufbau einer persönlichen Beziehung, manipulative Computer-Software und auch das Verwischen der Spuren durch Kryptowährungen gehören zum Muster. Auch im aufgeklärten Fall ergab sich eine riesige Dunkelziffer: Dreitausend Geschädigte standen nur zwanzig Anzeigen gegenüber. Wie ist derart groß angelegter Betrug möglich? Wie funktioniert er im Detail? Wie kann man seriöse Investment-Angebote von kriminellen unterscheiden? Was kann man tun, wenn man den Verdacht hat, Opfer eines Betrugs geworden zu sein - und wie kann man sich schützen?

Darüber spricht Johann Kneihs mit Maria Semrad und Martin Grasel - und mit Ihnen: Erzählen Sie uns, falls Sie oder Ihnen Nahestehende Erfahrungen mit Finanzbetrug machen mussten und stellen Sie Fragen an die Fachleute. Die Redaktion freut sich über Ihre Beiträge, telefonisch während der Sendung unter 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Ö1 bringt in diesen Wochen die fünfteilige Serie "Call me Günther" von Franziska Tschinderle und Ilir Tsouko über einen wahren Fall und seine Aufklärung, zu hören in der Sendereihe "Matrix" (erste Folge am Freitag, 14. 7.) und als Podcast auf sound.orf.at:

True-Crime-Podcast-Call-me-Guenther

call-me-guenther/ein-verhaengnisvoller-anruf

Hinweise:

Finanzmarktaufsicht - Finanzbetrüger erkennen

Watchlist Internet - Internet-Betrug, Fallen und Fakes

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Untertitel: Mervyn Hinds
Titel: Don't Steal My Money
Ausführende: Harmonica Hinds
Label: Deal records

Untertitel: Mervyn Hinds
Titel: Let No Man Steal Your Thyme
Ausführende: Harmonica Hinds
Label: Deal records

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