Eine Kuh im Stall

AFP/ODD ANDERSEN

Punkt eins

Im Labyrinth der Labels

"AMA", "Heumilch" & Co. - was hinter den Gütesiegeln steckt. Gäste: Gudrun Glocker, Ko-Autorin "Südwind"-Gütesiegelcheck & DI Christian Jochum, Landwirtschaftskammer Österreich, Fachbereich Agrarvermarktung und Sonderkulturen, u.a. Vorsitzender der Arbeitsgruppe Lebensmittelqualität im europäischen Bauern- und Genossenschaftsverband. Moderation: Alexander Musik. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Ob bei Milch, Textilien, Kaffee, Fleisch oder Schokolade - auf den Verpackungen und Etiketten unzähliger Produkte beginnt die große Unübersichtlichkeit: Die Hersteller werben mit einem oder gleich mehreren Gütesiegeln wie etwa dem bekanntesten Fischzucht-Siegel "MSC ", "Bioland", "EZA Fairer Handel", "Heumilch", "ohne Gentechnik hergestellt" oder "Tierwohl kontrolliert / Tierwohl verbessert" für die vermeintliche oder tatsächliche Qualität und den Anspruch ihrer Produkte - und wollen Argumente für Kaufentscheidungen liefern. Was steckt hinter den Dutzenden von Gütesiegeln, die oft mehr zur Irritation der Verbraucherinnen und Verbraucher beitragen als zur Information?

Der Verein "Südwind", der sich für nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit einsetzt, hat einen aktualisierten Wegweiser durch das Label-Labyrinth vorgelegt, in dem "Stärken und Schwächen von 63 Produktsiegeln und Nachhaltigkeits-Initiativen" kompakt dargestellt werden. Welches Label bürgt tatsächlich für strenge Standards bei Ökologie, Arbeitsbedingungen und Bezahlung? Wo herrscht reine Selbstvermarktung vor?

Gut abgeschnitten haben etwa laut "Südwind"-Check im Bereich "Ökologie" das "Bio Austria"-Label, im Bereich "Soziales" das "Fairtrade"-Siegel. Vier Kennzeichnungen haben in mindestens einer Kategorie die schlechteste Wertung "mangelhaft" bekommen, darunter das "AMA Gütesiegel" und das erwähnte "MSC - Marine Stewardship Council".

Auch bei den Eigenmarken der Unternehmen wurde untersucht, welche Gütesiegel lediglich auf EU-Bio-Standards verweisen und welche strengere Kriterien erfüllen - zum Beispiel die Vermeidung von Kinder- oder Zwangsarbeit in den Herstellungsländern oder anständige Bezahlung.

Übrigens bemüht sich auch die EU-Kommission derzeit, den Wildwuchs an Gütesiegeln zu einzudämmen: Mit der so genannten "Green Claims-Direktive" sollen Produkte und Dienstleistungen nur dann als umweltfreundlich und nachhaltig ausgezeichnet werden dürfen, wenn sie es auch sind.

Bis es so weit ist, nimmt die Flut von werblichen Kennzeichnungen weiter zu. Wie lassen sich nun "seriöse" Gütesiegel von "greenwashing"-Labels unterscheiden? Wie transparent zeigen sich Unternehmen bei der Überprüfung der verwendeten Gütesiegel? Und welche Rolle spielen Gütesiegel für die Verbraucher:innen in Österreich überhaupt bei ihrer Kaufentscheidung?

Zu Gast bei Alexander Musik sind Gudrun Glocker, Ko-Autorin des "Südwind"-Gütesiegelchecks, und DI Christian Jochum, Leiter des Fachbereichs Agrarvermarktung und Sonderkulturen in der Landwirtschaftskammer Österreich.

Wie immer sind Sie eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen. Kostenlos aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at

Service

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Siegelcheck von Südwind

Sendereihe

Gestaltung

  • Alexander Musik

Playlist

Untertitel: Béla Bartók
.Titel: Forgatós, Sz. 98: No. 38, Allegro
Ausführende: Stefano Barneschi & Chiara Zanisi
Länge: 00:41 min
Label: Arcana

Untertitel: Giovanni Sollima
Titel: Suite Case per due violini: Wood (Moderato)
Ausführende: Stefano Barneschi & Chiara Zanisi
Länge: 02:03 min
Label: Arcana

Untertitel: Giovanni Sollima
Titel: Suite Case per due violini: B275 (Allegro assai)
Ausführende: Stefano Barneschi & Chiara Zanisi
Länge: 02:09 min
Label: Arcana

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