Die Musik und ihre Wirkung auf unsere Hoffnung und Zuversicht

5. August 2023, 06:57

Seit Menschengedenken ist Musik eine bevorzugte Projektionsfläche für das Transzendentale, für Sehnsucht und Hoffnung nach etwas Besserem in Verbindung mit den großen Fragen unseres Daseins. Auch die genialen Geister der Musikgeschichte haben uns über ihre Spiritualität nicht im Unklaren gelassen. Für mich in besonderer Weise Gustav Mahler.

Im Programm zur Aufführung seiner 2. Symphonie schreibt er: "Zugleich ist es die große Frage: Warum hast du gelebt? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Was ist dieses Leben - und dieser Tod? Gibt es für uns eine Fortdauer? Ist dies alles nur ein wüster Traum, oder hat dieses Leben und dieser Tod einen Sinn?" Bruno Walter, sein Assistent in Hamburg, bestätigt, dass diese und ähnliche Fragen seine Seele umdüsterten. Hat Mahler tatsächlich Antworten auf seine Fragen gefunden, wenn er 1903 dazu an seine Frau schrieb: "Merkwürdig! Wenn ich diese Musik höre, dann höre ich ganz bestimmte Antworten auf alle meine Fragen."

Unlängst bin ich vor Mahlers Villa am Wörthersee gestanden und habe mir gedacht, wie gerne ich mich mit ihm einmal unterhalten hätte. Vielleicht über einen Vers im biblischen Römerbrief, der mir selbst sehr wichtig ist. Paulus sagt da: "Schließlich sind seine unsichtbaren Eigenschaften seit Erschaffung der Welt klar zu erkennen, denn sie sind in den Schöpfungswerken wahrnehmbar, ja seine ewige Macht und Göttlichkeit."

Ich bin überzeugt: Das Schöpfungswerk Musik, die universelle, vielschichtige und wundersame Sprache unserer Gefühle kann insofern tatsächlich alle Fragen beantworten, wenn sie auf die Quelle ihres Ursprungs zurückgeführt wird. So wird Musik auch zur existenziellen Quelle von Hoffnung und Zuversicht.

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Gestaltung

• Alexandra Mantler