Teresa Carreno

PICTUREDESK.COM/AKG-IMAGES

Komponistinnen! - Genres in Serie

Teresa Carreno - Kaiserin des Walzers

María Teresa Carreño García de Sena stammte aus Caracas, wo sie 1853 geboren wurde. Die venezolanische Pianistin und Komponistin, Opern- und Konservatoriumsgründerin, starb am 12. Juni 1917 in New York.
Teresa Carreño war zu ihrer Zeit weltberühmt und galt als die bedeutendste Pianistin der Gegenwart, "Kaiserin des Pianos" und "Walküre des Pianos". Der Venuskrater Carreno mit 57 Kilometern Durchmesser ist nach ihr benannt. Im April 1983 wurde in Caracas das nach der Künstlerin benannte Musiktheater eröffnet. Den Ehrentitel Kaiserin des Walzers erarbeitete sie sich mit einer Anzahl von Walzern und Polkas, Salonmusik und Märschen.

Ein idealer Ausgangspunkt für ihre Karriere war ihr Vater, ein venezolanischer Diplomat, Pädagoge, Verleger und Kulturintellektueller. Er war der Sohn des venezolanischen Komponisten José Cayetano Carreño und selbst Amateurpianist; außerdem war er der Verfasser eines spanischen Knigge.
Teresas Mutter stammte ebenfalls aus einer musikalischen Familie, Teresa erhielt anfänglich Klavierunterricht von ihrem Vater, der mehr als 500 Lehrstücke für sie schrieb und sie 1862 in Kammermusikzirkeln und bei Hauskonzerten der Hauptstadtelite von Caracas präsentierte. Die Auftritte der jungen Virtuosin erstaunten ob ihrer kreativen Improvisationen. Sie wurde gefeiert als als "Nachfolgerin und würdiges Abbild Mozarts" und als Ikone des künftigen Fortschritts in Venezuela.
1862 reiste Teresas Familie mit insgesamt dreizehn Personen und begleitendem Dienstpersonal über Kuba in die Vereinigten Staaten aus. In New York erhielt sie Unterricht bei Louis Moreau Gottschalk und debutierte in der New Yorker Irving Hall; ein Jahr später, 1863, als Neunjährige spielte sie im Weißen Haus vor Abraham Lincoln. Wenig später zog der geniale Teenager nach Spanien und nach Paris, konzertierte und nahm weiter Unterricht, unter anderem bei einem Schüler Chopins und bei Anton Rubinstein. Schon jetzt komponierte sie und veröffentlichte ihre Werke. Sie wurde Mutter eines Sohnes und einer Tochter.
1885 kehrte Teresa Carreño erstmals seit ihrer Emigration nach Venezuela zurück, wo sie mit ihrem Ehemann eine italienische Oper in Caracas eröffnete, in der sie auch als Sängerin auftrat. Sie verfolgte weitere Projekte wie die Eröffnung eines Konservatoriums. Eine weitere Europareise brachte ihr ein umjubeltes Debut in Berlin und große Verehrung.
In dritter Ehe war sie mit dem Komponisten Eugen d'Albert verheiratet, und wurde nochmals Mutter zweier Töchter. In einer vierten Ehe
lebte sie in Berlin am Kurfürstendamm, komponierte weitere Werke für Klavier, für Streichquartett und patriotische Hymnen.
Sie wurde eine gesuchte Lehrerin u.a. von Edward MacDowell, war hochgeschätzt von Gioachino Rossini und Edvard Grieg.
Teresa Carreño hat am 2. April 1905 insgesamt 18 Werke für das Reproduktionsklavier Welte-Mignon aufgenommen, darunter eine damals und heute als phantastisch gespielt empfundene Aufnahme der Waldstein-Sonate von Beethoven. Der Pianistin und Forscherin Rosario Marciano ist es zu verdanken, dass Carreños Musik für das österreichische Publikum in Artikeln wie Aufnahmen wieder entdeckt wurde.

Sendereihe