Hitlerputsch 1923: Säuberung der Straßen

PICTUREDESK.COM/MARY EVANS

Betrifft: Geschichte

Hyperinflation, Hunger, Hitlerputsch

Vor 100 Jahren: Das Krisenjahr 1923
mit: Peter Longerich, Zeithistoriker, lehrte am Royal Holloway College der University of London und begründete dort das Holocaust Research Centre

Das Jahr 1923 warf seinen Schatten auf die nächsten Jahrzehnte Deutschlands und schließlich Europas voraus. Anfang Jänner besetzten französische und belgische Truppen nach verzögerten Reparationsleistungen das industriell geprägte Ruhrgebiet. Es folgten Generalstreiks und Produktionsausfälle in wichtigen Teilen der deutschen Industrie.

Wirtschaftsmisere, Hyperinflation, Arbeitslosigkeit und Lebensmittelverknappung führten zu sozialen Unruhen und verschärften den politischen Extremismus sowohl im linken als auch im rechten Lager: "Als Ergebnis dieser komplizierten Konfliktlagen drohte die Demokratie zu zerbrechen und die Republik auseinanderzufallen bzw. im Bürgerkrieg zu versinken. Dass der Weimarer Staat diese Krise überhaupt überstand, ist bemerkenswert und erklärungsbedürftig," hält der Zeithistoriker Peter Longerich im Vorwort seiner aktuellen Publikation "Außer Kontrolle.

Deutschland 1923" fest. Der "passive Widerstand" gegen die Ruhrbesetzung wurde unter dem Reichskanzler Gustav Stresemann im September 1923 aufgegeben, während die Inflation sich unvermindert beschleunigte. Im folgenden November stand ein US-Dollar bei 4,2 Billionen Reichsmark und in München unternahm die NSDAP einen Putschversuch.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Betrifft: Geschichte - XML
Betrifft: Geschichte - iTunes

Sendereihe

Gestaltung

  • Rosemarie Burgstaller