Belachew Gebrewold

GEBREWOLD

Im Gespräch

Belachew Gebrewold, Politologe

"In Afrika werden die Folgen von Pandemie und Ukraine-Krieg bis 2050 spürbar sein"
Andreas Obrecht im Gespräch mit dem Politologen Belachew Gebrewold

Belachew Gebrewold wurde 1969 in einer entlegenen Region in Äthiopien, in Kombatta, geboren worden und wuchs in ärmlichen Verhältnissen als Sohn einer Bauernfamilie auf. Die Schule, in die er Dank der katholischen Mission gehen konnte, war eine willkommene Abwechslung zum harten Alltag im afrikanischen Dorf. Nach exzellentem Schulabschluss beginnt Belachew Gebrewold in Addis Abeba Philosophie und Theologie zu studieren. Fasziniert ist er von der deutschen Sprache beginnt er, Originaltexte zu lesen. Schließlich sucht er um ein Stipendium in Österreich an und setzt seine Studien in Innsbruck fort, wo er im Fach Politikwissenschaft promoviert und sich schließlich auch habilitiert.

Heute ist Belachew Gebrewold Professor für Internationale Beziehungen und Leiter des Departements der Sozialen Arbeit und Sozialpolitik am Management Center Innsbruck. Der Politikwissenschaftler versteht sich als Vermittler zwischen Österreich und den Ländern des subsaharischen Afrika - europäisch-afrikanische Beziehungen, Migrationspolitik und afrikanische Konflikte stehen im Zentrum seiner wissenschaftlichen Forschung und seiner regen Publikationstätigkeit. 2017 hat Belachew Gebrewold als Mitglied des Steuerungsausschusses den Migrationspakt der Vereinten Nationen vorbereitet und auch das Migrationsgremium der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen in Afrika unterstützt. Die Folgen der Covid-19 Pandemie, des Klimawandels und des Krieges in der Ukraine, die dramatisch steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise machen viele soziale und ökonomische Erfolge, die bisher errungen wurden, wieder zunichte. Gerade deshalb, meint Belachew Gebrewold im Gespräch mit Andreas Obrecht, ist eine verstärkte Wirtschafts- und Wissenschaftskooperation zwischen Europa, Österreich und den Ländern des subsaharischen Afrika dringlicher denn je.
WH vom 22.12.2022

Service

2019 "Human Trafficking and Exploitation", Belachew Gebrewold, Johanna Kostenzer, Andreas Th. Müller, Routledge Verlag

2018 "Understanding Migrant Decisions: From Sub-Saharan Africa to the mediterranean region", Routledge Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Andreas Obrecht