Militärparade in Libreville, Gabun

APA/AFP

Journal-Panorama

Afrika: Putsch um Putsch - und was dann?

Ende Juli putschte das Militär im Sahel-Staat Niger, einen Monat später im zentralafrikanischen Gabun. Insgesamt sieben Militärputsche hat es in den letzten beiden Jahren in Afrika gegeben, und jeder geglückte, von der Bevölkerung unterstützte Coup erhöht die Gefahr eines weiteren.

Die Gründe für die Putsche sind vielfältig: Die Wut auf die korrupten und machtversessenen Machteliten, das staatliche Versagen auf nahezu allen Ebenen, die Unsicherheit, speziell in der Sahelzone, wo in einigen Regionen seit Jahren jihadistische Terrorbanden wüten. Dazu kommen große Armut und wirtschaftliche Probleme, die sich durch Klimawandel, Pandemie, Inflation und steigende Getreidepreise seit dem Ukraine-Krieg noch verschärft haben. Befeuert durch russische Propaganda, wird die ehemalige Kolonialmacht Frankreich undifferenziert für alle Missstände verantwortlich gemacht.

Doch werden die Juntas irgendetwas besser machen? Was hat die EU, was hat im Speziellen Frankreich falsch gemacht, das seinen Einfluss in den ehemaligen Kolonien auf vielfältige Weise aufrechterhielt? Soll sich Europa ganz aus Afrika zurückziehen und Russland und China das Feld überlassen? Steht die Demokratie in unserem Nachbarkontinent auf verlorenem Posten?

Darüber diskutieren:

Günter Barnet, Leiter Regionale Kooperationen Afrika im Bundesministerium für Landesverteidigung
Marie-Roger Biloa, Journalistin, Herausgeberin von "Africa International"
Margit Maximilian, Afrika-Korrespondentin des ORF

Diskussionsleitung: Elisa Vass

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