Donald Trump

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Radiokolleg

Narzissmus. Von Diktatoren und Selbstoptimierern (1)

Der Narziss

Personen wie Donald Trump, Recep T. Erdogan, Wladimir Putin u.v.a. sind Beispiele für narzisstisch gestörte Persönlichkeiten: sie schaffen sich ihre eigene Vorstellungs-Welt. Sie sind oft intelligent und schaffen es, in die obersten Sphären der Macht vorzudringen - aber wehe man "kränkt" sie. Narzissmus ist keine Krankheit, aber eine Persönlichkeitsstörung, die immer häufiger wird. Narzissmus wird befeuert von sozialen Medien, der Möglichkeit, sich ständig mitzuteilen, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Hinter der Fassade des aufgeblasenen Narziss' lebt ein verletztes Kind, das seine eigenen Bedürfnisse und sich selbst nicht kennt.

Eine "narzisstische Persönlichkeit" ist nicht einfach nur ein "eitler Mensch" - Narzissmus wird heute als Persönlichkeitsstörung, wenn auch nicht als Krankheit definiert. Seine Anfänge liegen in der ganz frühen Kindheit, in einer Art von Missbrauch, die dem Kind zu viel Verantwortung für die Befindlichkeit seiner Bezugspersonen zubilligt. Einem Kind, das lernt: ich werde nur für Leistung geliebt, und das sich daher ein Leben lang bemüht, diese Leistungen zu erbringen. Nicht der beste zu sein bedeutet den Untergang - soweit der Wahn. Die Auswirkungen bekommen wir auch in der Weltpolitik zu spüren.

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details-registrierung|lessons-in-love-night-2

Hans Joachim Maaz, Die narzisstische Gesellschaft. Ein Psychogramm, dtv 2022

Hans Joachim Maaz, Das falsche Leben. Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft, C.H. Beck 2017

Isolde Charim, Die Qualen des Narzissmus. Über freiwillige Unterwerfung, Zsolnay 2022


Lessons in Love: Neue Veranstaltungsreihe von Michael Marchetti zum Thema Beziehung

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