Stofftiere an einem Zaun im ukrainischen Kriegsgebiet

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Europa-Journal

Neutralität, Ukraine, Polen-Belarus, Fußball

Wie glaubwürdig ist die österreichische Neutralität? +++ Ukraine: Auf der Suche nach den verlorenen Kindern +++ Polen-Belarus: Die vergessene Migrationskrise +++ Europa ist Zufluchtsort für Sportler und Sportlerinnen aus dem Iran. Moderation: Markus Müller-Schinwald

Wie glaubwürdig ist die österreichische Neutralität?

Ein Mittler zwischen den Blöcken, eine Brücke zwischen Konfliktparteien, ein neutraler Ort für Gespräche zwischen verfeindeten Staaten - so sieht sich Österreich im internationalen Umfeld selbst. Doch diese Selbst-Wahrnehmung hat immer weniger damit zu tun, wie unser Land im Ausland wahrgenommen wird. Das zeigt eine aktuelle Studie des "Austria Institut für Europa und Sicherheitspolitik" AIES, die vor wenigen Tagen fertiggestellt worden ist. Mehr als 100 DiplomatInnen und Außenpolitik-ExpertInnen wurden dafür befragt, wie sie die Position des Landes einschätzen. Was dabei herausgekommen ist und welche Schlüsse die heimische Politik daraus ziehen kann, erklärt Studienautor Christoph Schwarz.


Ukraine: Auf der Suche nach den verlorenen Kindern

Mindestens 20.000 Minderjährige wurden seit vergangenem Februar aus der Ukraine nach Russland verschleppt. Der russische Präsident Wladimir Putin und die sogenannte "Bundeskommissarin für Kinderrechte" Maria Lvovo-Belova werden deshalb vom internationalen Strafgerichtshof wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gesucht. Laut russischen Angaben sind es sogar mehrere hunderttausend Kinder und Jugendliche, die auf diesem Weg der angeblichen "Nazi-Propaganda" entzogen worden sind, um sie wieder ihrer "wahren Nation" zuzuführen. Nur wenigen Jugendlichen ist gelungen, zu ihren Familien in die Ukraine zurückzukehren. Stefan Schocher hat eine von ihnen in der Nähe von Kiew getroffen und beschreibt die Hintergründe der Entführungen.


Polen-Belarus: Die vergessene Migrationskrise

Vor zwei Jahren begann das Regime des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko, gezielt Migranten und Flüchtlinge aus dem Nahen Osten ins Land zu holen und über die polnische, litauische und lettische Grenze in die EU zu schicken. Wie es den Menschen dabei ging, spielte keine große Rolle: Auf beiden Seiten der Grenze sind Übergriffe von Sicherheitskräften dokumentiert, mehrere Dutzend Menschen sind in den Wäldern und Sümpfen ums Leben gekommen. Auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geht die Migration auf dieser Route weiter, vor allem nach Polen. Und dort spielt der Umgang mit den Menschen aus dem Nahen Osten eine immer größere Rolle im aktuellen Parlaments-Wahlkampf, berichtet Jan Opielka.


Europa ist Zufluchtsort für Sportler und Sportlerinnen aus dem Iran

An diesem Samstag, am 16. September, jährt sich der Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini im Iran zum ersten Mal. Die 22-Jährige hatte gegen die Kleidungsvorschriften der Islamischen Republik verstoßen. Sie wurde verhaftet und kam in Polizeigewahrsam zu Tode. Daraufhin entstand eine Protestwelle, die das Regime brutal niederschlug. Ein Jahr später scheint die Aufmerksamkeit für den Protestruf "Frau, Leben, Freiheit" abgeflaut zu sein. Doch auch im deutschen Exil gehen iranische Frauen weiterhin mutig voran - auch im Fußball. Ronny Blaschke berichtet.

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