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Vom Nutzen und Nachteil des Dilettantismus für die Künste

Der Dilettantismus ist besser als sein heutiger Ruf, sobald man genauer auf seine kulturhistorische Entwicklung blickt.

"Beim Dilettantismus ist der Schaden immer größer als der Nutzen", formulierte Goethe im 19. Jahrhundert. Seither steht der Dilettantismus modellhaft der Meisterschaft gegenüber, sei es in der Kunst, in der Wissenschaft oder im Handwerk - wenn ein "Pfusch" beklagt wird. Man kann es aber auch anders sehen bzw. so praktizieren wie die 1734 gegründete "Society of Dilettanti", die es noch heute gibt. Ihre Mitglieder waren ursprünglich Italien-Begeisterte, die beispielsweise Geld für archäologische Grabungen sammelten oder Tempel ausgegraben ließen - und damit die Wiederentdeckung der Antike förderten. Genauer betrachtet erweist sich der Dilettantismus als hedonistische und philanthropische Bewegung der Aufklärungsepoche in England, ohne die sich der Klassizismus in Europas Norden so nicht etabliert hätte. (Übernahme Deutschlandfunk Kultur: 14.06.2023)

Gestaltung: Hans von Trotha

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