ASSOCIATED PRESS
Betrifft: Geschichte
Israel am Abgrund
Zum 50. Jahrestag:
Der Yom Kippur-Krieg 1973
mit: Rolf Steininger, emeritierter Professor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Publizist
3. Oktober 2023, 17:55
Am 6. Oktober 1973, Yom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, griffen ägyptische und syrische Truppen gleichzeitig Israel am Golan und am Suezkanal an. Im Gefühl des Sieges von 1967 hatte Israel seine Sicherheit vernachlässigt und wurde vollkommen überrascht. Das Land stand kurzzeitig am Abgrund. Nur mit massiver Hilfe der USA entging es dem Untergang.
Ein Atomkrieg geriet damals in den Bereich des Möglichen. Die langfristigen Folgen des Krieges waren enorm. Mit diesem Krieg wurden die USA definitiv zur Schutzmacht Israels und zum entscheidenden Faktor im Nahen Osten. Gleichzeitig bewegte sich Ägyptens Präsident Sadat auf die USA zu, was, wie wir inzwischen wissen, von Anfang an seine Intention gewesen war.
In Israel führte dieser Krieg mit 2521 toten Soldaten zu einem Vertrauensverlust in die von der Arbeiterpartei geführte Regierung unter Golda Meir. Auch der neuen Regierung unter dem Sieger des Sechstagekrieges, Yitzhak Rabin, gelang es nicht, dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Die Parlamentswahlen 1977 gewann der charismatische Führer der nationalistischen Likud-Partei, Menachem Begin. Mit der von ihm forcierten Besiedlung der Westbanks - für ihn Judäa und Samaria - begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte Israels.
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