Ostsee-Dorsch

THÜNEN INSTITUTE/STEPPUTTIS

Vom Leben der Natur

Dorsch - vom Aussterben bedroht? (3)

Vom Brotfisch zur Rarität. Der Fischereibiologe Uwe Krumme erzählt über den Dorsch und dessen Sterben in der Ostsee.
Teil 3: Und dann kam die Schleppnetzfischerei

Es ist ein Fisch, der unglaublich viel kann. Der in tiefem, seichtem, brackigem und kaltem Wasser gut zurechtkommt. Der komplexe Paarungstänze aufführt und Meister darin ist, seine Umwelt zu scannen. Die Rede ist vom Ghadus morhua - zu Deutsch: Dorsch oder Kabeljau. Je nachdem wo er schwimmt, trägt der Fisch einen anderen Namen: Wird er im Atlantik gefangen, nennt man ihn Kabeljau, wird er in der Ostsee gefangen, heißt er Dorsch. In den USA, Kanada, Island, Nordeuropa und Russland gilt er als der Brotfisch der Meere. Er sammelt sich in gigantischen Schwärmen und sicherte jahrhundertelang das tägliche Brot der Fischer. Heute wird er zur Rarität - zumindest in der westlichen Ostsee.

Der Dorsch kann bis zu 1,5 Meter lang, bis zu 50 Kilogramm schwer und 25 Jahre alt werden. Doch die wenigsten Tiere erreichen diese Maße heute noch. Schuld daran ist vor allem die kommerzielle Schleppnetzfischerei. Im Jahr 2020 führte sie zum Kollaps des Dorschbestands in der westlichen Ostsee. Zahlreiche Maßnahmen sollen die Tiere retten. Doch trotz eingeschränktem Fischereidruck, erholen sich die Bestände nicht. Die Dorsche werden immer dünner. Warum das so ist, ist unklar. Ein Forschungsteam des Thünen-Instituts geht dem Rätsel auf die Spur und erkennt, dass die Überfischung inzwischen nicht das einzige Problem für den Dorschbestand ist.

Der Fischereibiologe Uwe Krumme erzählt über die Fähigkeiten, die Paarungsrituale und die Bedeutung des Dorschs und erklärt, warum seine Bestände langsam kippen.

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GESPRÄCHSPARTNER:
Dr. Uwe Krumme
Thünen-Institut für Ostseefischerei
D-18069 Rostock

Sendereihe

Gestaltung

  • Kim Shirin Cupal