Radiogeschichten

Stimmliche Nähe und Verlust

"Ein leichter Vogel" von Maylis de Kerangal. Aus dem Französischen von Andrea Spingler. Es liest Dörte Lyssewski.

Seit fünf Jahren ist sie tot und dennoch verweigert ein Mann, die Stimme seiner verstorbenen Frau auf dem Anrufbeantworter zu löschen. Als die gemeinsame Tochter ihn inständig bittet endlich loszulassen, beginnt er über seine Trauer, die Magie der leichten akustischen Schwingungen, die Präsenz und das Verschwinden nachzudenken.

In ihrem neuen Erzählungsband "Kanus" versammelt die französische Autorin Maylis de Kerangal acht Geschichten über die weibliche Stimme und offenbart, wie sehr dem menschlichen Organ Nähe und Intimität, gleichwohl Entfremdung und Verzerrung eingeschrieben sind.

Maylis de Kerangal, geboren 1967 in Toulon, zählt zu den einflussreichsten Gegenwartsautorinnen Frankreichs. Sie hat zahlreiche Romane, Essays und Erzählungsbände veröffentlicht. Für ihren 2010 erschienenen Roman "Die Brücke von Coca" wurde sie mit dem Prix Médicis ausgezeichnet, "Die Lebenden reparieren" gewann zahlreiche Preise und wurde 2016 verfilmt.

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Aus: Maylis de Kerangal, "Kanus". Erzählungen. Aus dem Französischen von Andrea Spingler. Suhrkamp, 2023

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