Eine junge Frau, die von Gabeln umschwirrt wird

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Radiokolleg

Wilma. Die unerklärlichen Kräfte eines Dienstmädchens (2)

Ein Dienstmädchen mit übersinnlichen Kräften, eine Kaiserenkelin mit einem Faible für das Okkulte und ein Physikprofessor, der hofft, neue physikalische Kräfte zu entdecken. Das sind die Zutaten der Podcast-Serie "Wilma. Die unerklärlichen Kräfte eines Dienstmädchens", in der sich drei Reporterinnen aufmachen, herauszufinden, was hinter einer für heutige Ohren skurril klingenden Geschichte steckt, die sich vor 100 Jahren ereignet hat.

Der Okkultismus der 1920er Jahre

Das Wien der 1920er Jahre zieht allerhand skurrile Gestalten an: Spiritistinnen, die mit Toten Kontakt aufnehmen wollten, Hellseher und Wahrsager, Astrologinnen und Telepathen. Die Zeitungen sind voll mit reißerischen Artikeln oder Werbeanzeigen sogenannter Medien, die feinfühliger und begabter sind als der Durchschnitt. Im Ersten Weltkrieg sind Millionen Männer und Frauen mit noch nie dagewesenen Gräueln konfrontiert worden, sie sind körperlich und psychisch verstümmelt aus den Schützengräben heimgekehrt. Und sie suchten Hilfe, um mit den Erinnerungen und einer aus den Angeln geratenen Welt klarzukommen. Mütter und Ehefrauen wollten sich von ihren Ehemännern und Söhnen verabschieden, die in der Ferne umgekommen sind. Frieden schließen. Feinsinnige Medien können solche Rituale bieten.

Und diese Medien können noch mehr Erstaunliches. Sie bewegen Gegenstände, ohne sie anzufassen, lassen unbekannte Substanzen aus ihrem Mund quellen und auf geheimnisvolle Weise Musik erklingen. Doch wie stellen Medien das an, welche unbekannten Kräfte wirken da in ihnen und durch sie? Das beschäftigt damals, auch wenn das heute seltsam klingen mag, zahlreiche Wissenschaftler. Nervenärzte, Physiologen, Ingenieure, Mathematiker und Physiker. Einer davon war Hans Thirring. Er beobachtet mehrere Medien, untersucht akribisch ihre außergewöhnlichen Leistungen, wie er sie nennt. Wir haben Hinweise darauf, dass eines seiner Versuchsobjekte Wilma Molnar war. In seinem Nachlass an der Universität Wien lagern zahlreiche Boxen voller Vorlesungsmanuskripte, wissenschaftlicher Protokolle und Briefe. Darunter auch etliche, die sein liebstes wissenschaftliches Hobby dokumentieren. Wir sind die ersten, die sich speziell für dieses Hobby interessieren.

"Wilma. Die unerklärlichen Kräfte eines Dienstmädchens" von Anna Masoner, Kerstin Tretina und Irmi Wutscher.
Mit den Stimmen von: Verena Altenberger, Michael Köppel, Cornelius Obonya, Manuel Rubey, Philip Scheiner, Alexander Tschernek. Studiotechnik: Sabine Heyna, Anna Kuncio, Harald Landgraf, Alexander Schenold, Fridolin Stolz. Tonmischung: Anna Kuncio, Julia Reuter. Skriptentwicklung: Klaus Uhrig. Redaktion: Monika Kalcsics

Die Geschichte der Wilma Molnar ist eine multimediale Produktion von Ö1, ORF 2, ORF SOUND und ORF TOPOS. Aus unterschiedlichen Perspektiven widmen wir uns Wilma und ihrer Zeit und beleuchten die Faszination für Spiritismus und Okkultismus in den 1920er Jahren. Alle Infos hier.

Service

"Wilma. Die unerklärlichen Kräfte eines Dienstmädchens" ist auch als 6-teilige Podcast-Serie auf der ORF Audioplattform SOUND abrufbar:
Wilma-Podcast

Sendereihe

Gestaltung