Fraßschäden in dem Buch "legenda aurea" von Jacobus de Voragine

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Memo - Ideen, Mythen, Feste

"Legenda Aurea"

Die Quelle aller Heiligenlegenden

Die Fischgräte des Heiligen Blasius, das Bierwunder der Heiligen Elisabeth, der geteilte Mantel des Heiligen Martin: Fast alles, was bis heute über die großen, christlichen Heiligen erzählt wird, ist in der umfangreichen Sammlung des Jacobus von Voragine aus dem 13. Jahrhundert zu finden. Sie war schon bald nach ihrer Entstehung um 1260 so weit verbreitet, dass sie mit dem Ehrentitel einer "goldenen Legende" (lateinisch: Legenda Aurea) bezeichnet wurde.

Am christlichen Fest "Allerheiligen" lädt die Reihe Memo zu einem Streifzug durch die literarische Quelle (fast) aller Heiligenlegenden ein. Der Autor Jacobus von Voragine (um 1230 bis 1298) gehörte zum Orden der Dominikaner. In seiner Heimatstadt Genua brachte er es schließlich sogar zum Erzbischof. Seine "Legenda Aurea" ist nach dem Ablauf des Kirchenjahres geordnet. In 177 Kapiteln (mit dem Advent beginnend) werden 144 Heilige behandelt, 33 Kapitel enthalten umfangreiche theologische Abhandlungen über die anderen Feste (wie Ostern oder Weihnachten).

Die "Legenda Aurea" ist also kein reines "Legendarium", sondern auch so etwas wie ein "liturgisches Handbuch". Das Zielpublikum war in erster Linie der theologisch gebildete Klerus. Die Legenden sollten an den entsprechenden Festtagen in der Kirche vorgelesen werden. So erklärt sich auch der Begriff selbst (abgeleitet vom lateinischen Wort für "lesen"): eine "Legende" ist ein Text, der (vor)gelesen werden muss.

Sendereihe

Gestaltung

  • Markus Veinfurter