Gabriele Kögl

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiogeschichten

Wenn alles verloren scheint

"Brief vom Vater" von Gabriele Kögl. Es liest Barbara Horvath. Gestaltung Ilse Amenitsch

In ihrem neuen Roman "Brief vom Vater" schildert die Grazer Autorin gabriele Kögl das langsame Aussterben einer Kleinstadt, erzählt von vielerlei Entwurzelungen, aufgefächert in Rückblenden ihrer Protagonistin Rosa. Rosa ist Friseurin und ihr Leben gleicht einer Hochschaubahn:

Ihr erster Ehemann, Sigi, ist der Schützenkönig im Ort. Mit ihm hat sie einen Sohn und lebt einfach und zufrieden. Nach ein paar Jahren verlässt sie ihn und heiratet den wohlhabenden Klaus, der stolzer Besitzer einer Drogerie ist. Rosas Sohn vermisst den Vater und läuft vergeblich dessen Liebe hinterher. Sigi beginnt ein neues Leben mit neuer Frau und neuer Familie, verwindet jedoch nicht, dass auch seine zweite Ehe in die Brüche geht, und verübt Selbstmord. Ein neu gebautes Shoppingcenter leitet unterdessen den wirtschaftlichen Niedergang zahlreicher Geschäfte im Ort ein. Rosa und Klaus verlieren alles. Und Rosa muss miterleben, wie auch ihr Sohn sich viele Jahre nach dem Freitod des Vaters das Leben nimmt.

Gabriele Kögl, aus einer weststeirischen Bauernfamilie stammend, bezeichnet sich selbst als "Wortbäuerin". "Brief vom Vater" zeichnet sich durch schnörkellose Sprache und einen detailreichen Blick auf große Verändungen aus.

Gestaltung: Ilse Amenitsch
Redaktion: Julia Zarbach

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Gabriele Kögl: "Brief vom Vater". Roman. Elster&Salis 2023

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