Stefan Weber und Markus Meyer

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Ö1 Hörspiel

Vexierspiel um Realität, Utopie, Rausch und Zeit

"Aneurysma" von Stefan Weber. Das Geräusch hat in der Geschichte des Hörspiels fast immer eine tragende Rolle gespielt. Es hat sich dabei aus seiner Aufgabe, das Geschehen zu illustrieren, emanzipiert. Die Produktionstechniken sind jedoch durch immer raffiniertere elektronische Geräte und Computerprogramme in neue Sphären geklettert. In diesem Hörspiel findet das Geräusch zurück zur Erzählung.

Der Schweizer Autor, Regisseur und Klangkünstler Stefan Weber erlitt eine lebensgefährliche Erweiterung der Bauchaorta. Nach der Operation bekam er eine kleine Pumpe in die Hand, mittels derer er sich jeweils eine Dosis Morphium verabreichen konnte. Jene Rauschzustände überlagerten sich mit der Dichtung des Ungarn Géza Csáth - er war Psychiater, Schriftsteller und opiumsüchtig. Was Csáth sich und der Welt vor rund hundert Jahren in lyrischer Prosa erschlossen hatte, entwickelte sich in Webers Vorstellung weiter. Er beschloss, einige Zeit nach der erfolgreichen Operation, die beiden Landschaften in einem Hörspiel aneinander zu führen. Stefan Weber literarisiert seine Erlebnisse in Gestalt des Printjournalisten Josef Brenner, dem er ein Aneurysma andichtet, und bringt sie in spannende emotionale Nähe zu den Erzählungen von Géza Csáth, der sich vor einem Jahrhundert das Leben nahm. Neben Katrin Thurm in den weiblichen Rollen hören Sie in dieser Autorenproduktion Markus Meyer in allen männlichen Rollen.

Mit Markus Meyer und Katrin Thurm. Klang, Sounddesign, Technik und Regie: Stefan Weber (Autorenproduktion im Auftrag des ORF 2018)

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