Junger Mann vor Graffitis in Serbien

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BKS: Sprache(n) als Politikum

Eine historische und geographische Spurensuche in der Südslavia, wo die Menschen heute Bosnisch, Kroatisch, Serbisch und Montenegrinisch sprechen.

Sprache ist politisch. Doch kaum eine linguistische Debatte besitzt so viel politische Sprengkraft wie jene um das südslawische BKS - ein Akronym, hinter dem sich Bosnisch, Kroatisch und Serbisch verbirgt. 1850 erstmals zu einer gemeinsamen Sprache erklärt und insbesondere in der jugoslawischen Ära als "Serbokroatisch" bzw. "Kroatoserbisch" gepflegt, zerfiel in den 1990er Jahren mit Jugoslawien auch die gemeinsame Sprache zunächst in drei, mit dem Montenegrinischen schließlich in vier nationale Standardsprachen. Doch Expert:innen aus Dialektologie, Sprachgeschichte und Soziolinguistik sind bis heute uneins: Handelt es sich nun um vier unterschiedliche Sprachen oder lediglich um verschiedene Varietäten ein und derselben Sprache? Was verrät der Blick in vergangene Jahrhunderte über die sprachpolitischen Grenzverschiebungen in der Südslavia?

Gestaltung: Lucia Steinwender

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