Korallenform in der Tiefsee

AP/CALEB JONES

Punkt eins

Die Biodiversitätskrise verstehen

Warum wir mehr Umweltjournalismus brauchen. Gast: Annika Joeres, Umweltjournalistin. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Von einem "Krieg gegen die Natur" spricht UN-Generalsekretär António Guterres, wenn er die gegenwärtige Biodiversitätskrise beschreibt. Unzählige Tier- und Pflanzenarten sind bedroht, jede achte könnte laut Weltbiodiversitätsrat bis 2100 verschwinden, wenn nicht entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Ganze Ökosysteme, wie Korallenriffe oder Regenwälder könnten kollabieren, wenn Kipppunkte überschritten werden. Und laut Forschung könnte es schon bald so weit sein.

Die industrielle Landwirtschaft, der globale Handel, die chemische Verschmutzung, die Rohstoffausbeutung und die Erderwärmung zählen zu den Stressfaktoren, die unsere Biosphäre bedrohen. Und der "Krieg gegen die Natur", so die Ergebnisse und Prognosen der Biodiversitätsforschung, der Sozioökonomie und der Ökologie, wendet sich zusehends gegen uns selbst. Mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistungen hängt von der Natur ab. Der Biodiversitätsverlust zählt deswegen zu den größten globalökonomischen Risiken des nächsten Jahrzehnts.

Um eine breitere Öffentlichkeit über die Ursachen und Folgen dieser Biodiversitätskrise zu informieren, brauche es mehr Umweltjournalismus, ist der Autor und Landwirt Stefan M. Gergely überzeugt. Deswegen fördert er vier Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für Journalistinnen und Journalisten, die sich mit aktuellen wissenschaftlichen Entdeckungen in diesem Bereich befassen, die Forschungsergebnisse verständlich aufbereiten und Missstände wie Greenwashing aufzeigen. Die Stipendien sind mit 5.000 Euro dotiert und haben eine Laufzeit von drei Monaten.

Die deutsche Journalistin Annika Joeres arbeitet genau in diesem Bereich. In ihren Recherchen beschäftigt sie sich etwa mit Wasserverschmutzung, sinkenden Grundwasserspiegeln und Wassermangel. Oder mit den versteckten Umweltkosten der industriellen Milchproduktion in Deutschland - die belaufen sich laut ihrer Recherche auf 7 bis 11 Milliarden Euro pro Jahr.

Annika Joeres diskutiert mit Marlene Nowotny über den Stellenwert des Umweltjournalismus in den Medien, in welchen Bereichen es mehr Recherchen und Berichterstattung braucht und wie diese Themen idealerweise aufbereitet werden, um Bürgerinnen und Bürger über die Ursachen und Folgen der Biodiversitätskrise zu informieren. Rufen Sie an, stellen Sie Ihre Frage, reden Sie mit unter 0800 22 69 79 kostenfrei aus ganz Österreich oder schriftlich an punkteins(at)orf.at.

Service

Informationen zum Stefan M. Gergely Preis der ÖAW für Umweltjournalismus

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Daft Punk
Titel: Veridis Quo (davon 11 Sek. unterlegt)
Ausführende: Daft Punk
Länge: 05:43 min
Label: Virgin

Komponist/Komponistin: Daft Punk
Titel: Giorgio by Moroder (davon 11 Sek. unterlegt)
Ausführende: Daft Punk
Länge: 07:10 min
Label: Virgin

Komponist/Komponistin: Daft Punk
Titel: Voyager (davon 32 Sek. unterlegt)
Ausführende: Daft Punk
Länge: 03:45 min
Label: Virgin

weiteren Inhalt einblenden