Laptop in der Wiese, ChatGPT

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

matrix - computer & neue medien

ChatGPT und Social Media Fatigue

Der Jahresrückblick der Matrix-Redaktion

ChatGPT: der große Hype um die Wahrscheinlichkeitsmaschine

Knapp über ein Jahr ist ChatGPT jetzt alt. Nachdem es am 30. November 2022 veröffentlicht wurde, hatte es schon zwei Monate später 100 Millionen Nutzer weltweit - ein Rekord für eine neueingeführte Technologie. Ein Jahr später ist der Hype über die Künstliche Intelligenz nun auch einer gewissen Ernüchterung gewichen. Franz Zeller mit einer persönlichen Bestandsaufnahme.

Deepfakes: Wenn die KI mein Gesicht verarbeitet

KIs haben ja nicht nur bei der Sprache, sondern auch bei der Bilderstellung riesige Fortschritte gemacht. Im Laufe dieses Jahres haben wir mit der Lensa-App experimentiert und lustige Fake-Fotos von uns selbst auf Social Media geteilt: Als Trolle, Meerjungfrauen oder Raumschiffpiloten. Wir haben uns vom Bildgenerator Midjourney einen Kalender mit arrogant dreinschauenden Katzen erstellen lassen. Und wir haben auf Twitter über täuschend echt wirkende Fake-Bilder gestaunt, die zeigen, wie Putin vor Xi Jinping niederkniet oder Donald Trump im Gefängnis sitzt. Solche KI-generierten Bilder können das Problem mit Desinformation im Netz auf ein ganz neues Level bringen, wie Ulla Ebner berichtet.

AI Act: Wie die EU versucht KI zu regulieren

Und während die matrix-Redaktion verschiedene KI-Tools ausprobiert hat, hat das Europäische Parlament vergangenes Jahr an neuen Regeln für Künstliche Intelligenz gearbeitet. "Deal" twitterte der federführende EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton Mitte Dezember, als sich die EU nach langen Verhandlungen im Trilog dann auf einen finalen Gesetzestext geeinigt hat, der strenge Regeln für KI-Systeme vorsieht. Überregulierung kritisiert die Tech-Industrie, zu viele Ausnahmen warnen hingegen Bürgerrechtsaktivisten, Julia Gindl mit einem Überblick.

Twitter/X: wie Elon Musk den Kurznachrichtendienst beschädigt

Viel geredet haben wir dieses Jahr auch über Elon Musk. Laut Forbes beläuft sich sein Vermögen auf geschätzte 240 Milliarden US Dollar. Und sowohl sein Name, als auch sein Bankkonto sind mit einigen der größten Innovatoren und Wegbereitern in der Geschäftswelt verbunden. Ihm gehört SpaceX, ein Unternehmen, das versucht, das Weltall zu kolonisieren und er ist Mitinhaber von Tesla, das elektrische Fahrzeuge mit fortschrittlichen Autopiloten produziert. Und dank seinem Unternehmen SpaceX gibt es Internet aus dem Weltall. Und dann wäre da noch X. Die Social Media-Plattform, die ursprünglich "Twitter" hieß. Letztes Jahr hat er sie sich für rund 44 Milliarden US Dollar einverleibt und diesen Juli in "X" umbenannt - und keinen Stein auf dem anderen gelassen, wie Sarah Kriesche berichtet.

Social Media Fatigue: Anna Masoner hat genug von Twitter &Co.

Ein trauriger, uninteressanter und ungemütlicher Ort ist X / Twitter also geworden, aus dem die Leute ausziehen und sich nach einer neuen Bleibe umsehen. Bei unabhängigen Netzwerken wie dem Fediverse oder beim Twitter-Clone Bluesky, das Twitter-Gründer Jack Dorsey aus dem Boden gestampft hat. Dabei stellen viele, gerade aus der Millennial-Kohorte fest, dass sie gar keine Lust haben umzuziehen, sondern eigentlich ganz weg wollen von den Sozialen Medien, dass ihnen kaum was fehlt, wenn sie ihre Feeds nicht refreshen. Auch bei uns in der Redaktion ist das so. Anna Masoner über den Social Media Überdruss und überraschende Plattform Revivals.

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