Bernhard Lang

HARALD HOFFMANN

Zeit-Ton

Erinnerungen ans Vergängliche

Bernhard Lang im Gespräch über sein Schaffen der frühen 1990er Jahre

Am 2. Juni 1993 ging die erste "Zeit-Ton"-Sendung on air. Wir tauchen in diesem Jubiläumsjahr in unregelmäßigen Abständen hinab in unser reiches "Zeit-Ton"-Archiv, um Ihnen Sendungen zu präsentieren, die uns ganz besonders hell in Erinnerung geblieben sind, so auch heute.

"Versuch über das Vergessen 2" heißt ein Stück des Komponisten Bernhard Lang aus dem Jahr 1995. Seine Musik ist immer auch klingende Reflexion über deren ureigene Bedingungen: über die schöne und schreckliche Vergänglichkeit allen Klangs und die in der Musik formstiftende Kraft der Erinnerung. Das gilt lang vor dem Beginn seiner Werkreihe von "Monadologien", in der er sich nicht selten des Materials historischer Kompositionen besinnt, bereits für sein Schaffen aus den frühen 1990er Jahren, das im Fokus dieser Sendung steht. Mit "Versuch über das Vergessen 2" schuf Lang eine leise Musik für E-Gitarre, Violine und Live-Elektronik, ein flirrendes, dahin jagendes, schwebendes Werk; ein monochromes Panoptikum an der Wahrnehmungsschwelle. Mit eingeschworenen Musikern wie Dimitrios Polisoidis (Viola), Winfried Ritsch (Elektronik) und Robert Lepenik (E-Gitarre) liebte es Lang damals mit Grenzen des Klingenden zu experimentieren. Im Gespräch mit Reinhard Kager erörtert der in Wien lebende Komponist den philosophischen Background seines musikalischen Denkens.

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