Musikland Liechtenstein (2)

3. Jänner 2024, 09:45

Die Musikgeschichte Liechtensteins ist mit der Geschichte anderer Fürstentümer kaum vergleichbar. 1719 wurde das Land zwar zum Reichsfürstentum erhoben, aber der Fürst residierte nicht hier, unterhielt kein repräsentatives Orchester. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Liechtenstein ein armes Agrarland. Seine Musikgeschichte ist daher über lange Zeit eine Volksmusikgeschichte.

Pepi Frommelt, Musiker und Direktor der Musikschule von 1966 bis 2000, hat eine umfangreiche Sammlung von Tänzen und Volksliedern angelegt. Nach Pepi Frommelts Tod 2019 führt sein Sohn Stefan Frommelt das Erbe fort: Die Noten aus der Sammlung sind online verfügbar. Musikgruppen sind eingeladen, die traditionelle Volksmusik weiter zu "verarbeiten", in neuen Arrangements, als Grundlage für Neukompositionen, für Mundartpop oder Jazzversionen.

Bei "Pepis Volksfest" sind im vergangenen September 12 regionale Formationen aufgetreten, darunter auch "The Peps", eine von Stefan Frommelts eigenen Bands. The Peps spielen Mundartpop aus Liechtensteinischen Volksliedern. Mit dabei ist Rahel Oehri-Malin, die in dieser Musikviertelstunde auch mit ihrem Kinderliederprojekt vorgestellt wird.

Sie hat festgestellt, dass die Kenntnis der traditionellen Lieder bei den Kindern merkbar abnimmt. Also ging sie selbst auf die Suche: Sie hat bei den alten Leuten nachgefragt, hat sich Melodien vorsingen lassen und die mündliche Tradition festgehalten in einem liebevoll illustrierten Liederbuch und einer CD.
Das Musikleben in Liechtenstein wird bis heute stark geprägt durch die Amateurvereine: Der Blasmusik-Verband zählt laut Kulturminister Manuel Frick über 500 aktive Mitglieder, der Fürstlich-Liechtensteinische Sängerbund mehr als 1000. Das ist eine stattliche Zahl bei einer Einwohnerzahl von 39.000. Auch Regierungsrat Manuel Frick ist aktives Mitglied eines Musikvereins. Seine Flöte sei immer dabei gewesen, auch während seines Studiums im Ausland.

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