Usama Al Shahmani

AYSE YAVAS

Im Gespräch

Usama Al Shahmani: "Ich bin kein Exilautor"

Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Schriftsteller und Übersetzer Usama Al Shahmani

Seine Sehnsucht nach der deutschen Sprache weckte der Schriftsteller Thomas Mann: Usama Al Shahmani wurde 1971 in Bagdad geboren und wuchs im rund 360 Kilometer entfernten Al Nasiriya auf. In Bagdad studierte er arabische Sprache und moderne arabische Literatur. Als Literaturstudent beeindruckte ihn "Der Tod in Venedig" von Thomas Mann. Manns Werke begleiteten ihn auch, als er vor dem ersten Golfkrieg 1991 in sein Elternhaus zurückkehrte.

Als Al Shahmani 2002 ein Theaterstück schrieb, dass von Saddam Hussein Regime verboten wurde, flüchtete er im gleichen Jahr in die Schweiz. Die deutsche Sprache hat sich Usama Al Shahmani selbst beigebracht: unter anderem, in dem er viel deutsche Literatur las. Inzwischen hat er drei Romane auf Deutsch geschrieben. Das jüngste Werk, im Herbst 2022 im Limmat-Verlag erschienen, heißt "Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt."

Darin erzählt Al Shahmani von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg und dem Versuch, traumatische Erlebnisse hinter sich zu lassen. Sein erster Roman aus dem Jahr 2018 mit dem Titel "In der Fremde sprechen die Bäume arabisch" wurde mehrfach ausgezeichnet. Gedichte schreibt er hingegen in seiner arabischen Muttersprache. Al Shahmani arbeitet auch als Übersetzer und hat "Fräulein Stark" von Thomas Hürlimann oder "Der Islam" von Peter Heine ins Arabische übersetzt. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erklärt Usama Al Shahmani, warum er sich nicht als Exilautor fühlt und was Freiheit für ihn bedeutet.

Service

Folgende Bücher von Usama Al-Shamani sind im Limmat Verlag Zürich erschienen
"Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt", 2022
"Im Fallen lernt die Feder fliegen", 2020
"In der Fremde sprechen die Bäume arabisch", 2018
"Die Fremde - ein seltsamer Lehrmeister: eine Begegnugn zwischen Bagdad, Frauenfeld und Berlin" - zusammen mit der Autorin Bernadette Conrad, 2016

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