Insel Socotra

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Socotra. Das bedrohte Naturjuwel (1)

Zwischen den Kontinenten. Zum Selbstverständnis einer Insel

Sie gilt als das Galapagos des Indischen Ozeans. Die knapp 4.000 Quadratkilometer große Insel Socotra. Heute wie schon vor zweitausend Jahren spielt das heutige UNESCO-Weltnaturerbe eine wichtige Rolle zwischen Asien und Europa. Um die zu Jemen gehörende Insel vor einem Ausverkauf zu schützen, setzen die Einwohner auf Nachhaltigkeit.

Die unscheinbare Insel Socotra liegt zwischen der arabischen Halbinsel, Asien und Afrika. Rund 350 Kilometer vom jemenitischen Festland entfernt und mit gut 230 km viel näher am Horn von Afrika, Somalia. In dem 200 Jahre alten, ägyptisch-römischen Werk "Periplus Maris Erythraei" wird sie als Insel des Dioskurides bezeichnet. Der italienische Weltreisende Marco Polo schrieb vor 700 Jahren die Inselbewohner seien allesamt Zauberer, die die Natur verhexten.

Mit den Sezessionskriegen und der faktischen Teilung des Jemen seit 1994 wird der gesamte Küstenstreifen Jemens und der arabischen Halbinsel heute von den Emiraten, aber auch Kathar und Saudi-Arabien beansprucht. Nur zwei Flüge gehen wöchentlich von Abu Dhabi nach Socotra, die örtliche Telekommunikation läuft über einen Anbieter aus den Emiraten. Der Iran ist ebenfalls interessiert an dem felsigen Eiland, das zum armen Süden des Jemen gehört, wo die Rebellen der Huthi dominieren und ein politischer Staat nahezu nicht mehr existent ist. Dazwischen versuchen die 42.000 Einheimischen, ungeachtet der politischen Situation, ihre Insel zu schützen.

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  • Susanne Lettenbauer