Russland im Krieg - hinter der Fassade der Propaganda

16. Jänner 2024, 13:00

Vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen ist die staatliche Propaganda besonders darum bemüht, Russland als siegreiche Nation darzustellen, deren Schicksal es ist, ihre Werte im Kampf gegen Faschismus und westlichen Imperialismus durchzusetzen. Andere Positionen gibt es nicht in der Öffentlichkeit, unabhängige Medien wurden längst zum Schweigen gebracht.

Jenseits der Propaganda aber reagieren Russinnen und Russen auf sehr unterschiedliche Weise auf einen Krieg, der längst begonnen hat, ihren Alltag, ihre Zukunft und ihre privaten Gedanken zu begleiten und zu belasten, sagt die in Kiew geborene Anna Schor-Tschudnowskaja, die als Psychologin und Soziologin die Gesellschaft Russlands im Krieg erforscht und beobachtet. Die Positionen in der russischen Öffentlichkeit sind orchestriert.

Die Erfahrung mit Totalitarismus von der Sowjetunion bis heute hat aber nicht nur eine Kultur des Schweigens und der privaten Resignation wachsen lassen, sondern auch eine Gegenkultur, die mit westlichen Augen leicht zu übersehen ist.

Philipp Blom spricht mit Anna Schor-Tschudnowskaja über Lügen und eine Welt ohne Wahrheit, über nationale Mythen und heimliche Dissidenten.

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Sendereihe

• Punkt eins