Kunstfehler in der Medizin

25. Jänner 2024, 13:00

Statt dem kranken, wird das gesunde Bein amputiert oder bei der Herzoperation ein Tupfer im Körper vergessen - solche dramatischen Kunstfehler ereignen sich so gut wie nie. Denn Krankenhäuser haben risikomindernde Maßnahmen und Leitlinien eingeführt, um solche Behandlungsfehler zu vermeiden. Heute sei die mangelnde Aufklärung das größte Problem medizinrechtlich gesehen, sagt die Juristin Maria Kletecka-Pulker. Etwa bei Operationen, bei denen der Magen verkleinert wird.

Ein Magenband oder ein Magenbypass können zahlreiche Nebenwirkungen haben, die den Patientinnen und Patienten vor einer Operation nicht bewusst sind. Werden sie nur mangelhaft aufgeklärt, bereuen viele die Entscheidung. Dazu zählt, dass der kleinere Magen Nährstoffe viel schlechter aufnehmen kann. Vitamine, Eisen, Kalzium und andere Spurenelemente müssen das weitere Leben ergänzend eingenommen werden. Einige haben mit Schluckbeschwerden oder Übelkeit zu kämpfen.

Über solche möglichen Folgen müssen Patientinnen und Patienten laut Gesetz genau aufgeklärt werden. Doch genau das kommt im alltäglichen Stress mitunter zu kurz. Umgekehrt fürchten auch Medizinerinnen und Mediziner Haftungsfragen trotz ausführlicher Aufklärungsgespräche. Bei den Beschwerden, die bei der österreichischen Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft eingebracht werden, handelt es sich nur bei einem Fünftel um tatsächliche Behandlungsfehler.

Wie also sieht es mit der Haftung von Medizinerinnen und Medizinern aus, wenn Behandlungsfehler vorliegen? Wie genau müssen Patientinnen und Patienten aufgeklärt werden und von wem? Und was sind heute die Ursachen, für Diagnose- und Therapiefehler?

Darüber spricht Marlene Nowotny mit Maria Kletecka-Pulker, Geschäftsführerin des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin der Universität Wien und Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt. Und mit Ihnen: Beteiligen Sie sich an der Sendung, telefonisch unter der kostenfreien Nummer 0800 22 69 79 oder schreiben Sie uns ein Mail an punkteins(at)orf.at

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• Marlene Nowotny