Krähe pflückt Walnuss

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Radiokolleg

Intelligente Akrobaten der Lüfte. Von Raben und Krähen (2)

Rabenvögel im kulturellen Wandel

Geliebt, gefürchtet, gewürdigt. Das Image von Krähen und Raben hat sich im Lauf der Menschheitsgeschichte mehrmals gewandelt. In der Antike wurden sie oft verehrt und mit göttlichen Eigenschaften assoziiert. In der walisischen und keltischen Mythologie waren sie etwa Symbole für Weisheit und Glück. In der nordischen Mythologie sind zwei Raben, Hugin und Munin, die Begleiter von Odin und stehen für Gedanken und Erinnerung. In der griechischen Mythologie repräsentieren sie Apollo.

Mit dem Aufkommen des Christentums und im Laufe des Mittelalters wandelte sich jedoch ihr Image. Insbesondere ihre Vorliebe für Fleisch und Aas trug dazu bei, dass sie als Vorboten von Tod und Unheil angesehen wurden. Denn insbesondere auf Schlachtfeldern stellten die Leichen, aus Sicht von Raben und Krähen, gute Futterquellen dar.

"... fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben" - das Bild der Rabenvögel als dunkle, unheilvolle Wesen fand seinen Niederschlag in Kinderreimen wie "Hoppe, Hoppe, Reiter", aber auch in Redewendungen wie "Rabenmutter" oder als düstere Gestalt in Edgar Allen Poes "Der Rabe".

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