Menschen halten sich an der Hand

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Punkt eins

Wenn aus Freunden Familie wird

Über die Vor- und Nachteile der "Verantwortungsgemeinschaft". Gäste: Dr. Eva-Maria Schmidt, Soziologin und Ethnologin, Österreichisches Institut für Familienforschung & Univ.-Ass. Dr. Joachim Pierer, LL.M., Institut für Zivilrecht, Universität Wien. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Füreinander sorgen, auch ohne Paarbeziehung, ohne Eheversprechen oder eingetragene Partnerschaft - das soll die "Verantwortungsgemeinschaft" möglich machen. In Deutschland will die Regierung ermöglichen, dass sich Freundinnen und Freunde rechtlich verbindlich umeinander kümmern können. Sei es eine Wohngemeinschaft von Seniorinnen, ein Zusammenschluss Alleinerziehender oder ein Freundeskreis.

So will man einer offensichtlichen soziodemographischen Entwicklung Rechnung tragen: Traditionelle Familienstrukturen haben an Wirkkraft verloren. Gerade im Alter gibt es einen wachsenden Bedarf an anderen Formen der gegenseitigen Absicherung. Denn die Geburtenraten steigen in Ländern wie Deutschland oder Österreich nicht. Hier sind mehr als 40 Prozent der Geburten "nicht-ehelich", die Eltern also nicht verheiratet. Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt steigt langsam, aber stetig. Wird eine Ehe geschlossen, dauert sie im Schnitt zehn Jahre.

Doch eine Konkurrenz zur Ehe oder eingetragenen Partnerschaft soll die "Verantwortungsgemeinschaft" nicht sein. In Deutschland ist von einer "sehr begrenzten rechtlichen Beziehung" die Rede, die mehr Symbolwert habe. Sie soll keine Auswirkungen auf das Sorge-, Namens- oder Erbrecht haben, nicht mit Steuererleichterungen oder einer Aufenthaltsberechtigung verbunden sein. Geregelt werden soll damit das medizinische Auskunftsrecht, Entscheidungen in medizinischen Notfällen, Themen wie Pflege und Fürsorge.

Bietet die Möglichkeit, eine "Verantwortungsgemeinschaft" zu bilden, also tatsächlich große Vorteile? Für welche Menschen käme eine solche rechtliche Vereinbarung in Frage? Und könnten solche "Verantwortungsgemeinschaften" auch dazu beitragen, die klassischen Vorstellungen von Familie und sozialer Verantwortung zu erweitern?

Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit der Soziologin Eva-Maria Schmidt vom Österreichischen Institut für Familienforschung und dem Rechtswissenschaftler Joachim Pierer von der Universität Wien - und mit Ihnen: Rufen Sie uns an, stellen Sie Fragen und diskutieren Sie mit - unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Phil Dawson, Kader Achouri
Titel: In The Family
Ausführende: Phil Dawson, Kader Achouri
Länge: 02:31 min
Label: Universal

Komponist/Komponistin: Dolores O'Riordan & Noel Hogan
Titel: Ode to My Family
Ausführende: The Cranberries
Länge: 04:30 min
Label: Universal

Komponist/Komponistin: Randy Newman
Titel: The Family (davon 35 Sek. unterlegt)
Ausführende: David Krakauer
Länge: 04:24 min
Label: Warner Bros.

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