Natur aus dem Rhythmus

6. März 2024, 19:05

Wenn die Hasel blüht, beginnt der Vorfrühling, eine von insgesamt zehn Jahreszeiten in der Phänologie. Diese Wissenschaft befasst sich mit den periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen von Pflanzen und Tieren. Doch viele dieser Ereignisse, deren Beobachtung für die Landwirtschaft seit jeher von praktischer Bedeutung waren, verschieben sich durch die globale Erhitzung. So liegt der durchschnittliche Blühbeginn in Mitteleuropa heute einen ganzen Monat vor dem Durchschnitt der letzten 200 Jahre. Während manche Organismen gut mit den neuen Gegebenheiten zurechtkommen - darunter viele allergene Pflanzen - sind andere stärker beeinträchtigt. Spätfrost und sogenannte "mismatches" zwischen Blühphasen und Bestäubern oder zwischen Jägern und Beutetieren können dramatische Konsequenzen haben. Das ökologische Risiko dieser zeitlichen Verschiebungen wird aktuell vielfach beforscht. Doch Zeitreihen sind rar, und meist nur durch ein Heer von Freiwilligen zu bewältigen. Können neue Technologien hier Abhilfe schaffen?

Gestaltung: Renate Degen

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