Iván Fischer am Pult des BRSO

14. März 2024, 19:30

In den 1920er Jahren war in der zeitgenössischen Musik einiges los: es entstanden die ersten Zwölftonkompositionen. Jazz fand Eingang in manches Werk der damaligen Kunstmusik. Und Edgard Varèse schuf Kompositionen, in denen es nicht mehr um nachvollziehbare Melodien oder Rhythmen ging, sondern um Klangkörper, die sich im Raum bewegten.

Das alles ließ den Komponisten Ernst von Dohnányi (Jahrgang 1877) aber offenbar unberührt. Die Avantgarde war seine Sache nicht. Er knüpfte in seiner Musiksprache vor allem an die Werke von Johannes Brahms an. Manche werfen ihm daher Epigonentum vor. Andere schätzen wiederrum seine Instrumentationskunst und seinen musikalischen Humor.

In seinem Konzert am 1. März 2024 im Herkulessaal der Münchner Residenz präsentierte das "Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks" unter Iván Fischer Ernst von Dohnányis "Symphonische Minuten, op. 36" (1933) und die "Variationen über ein Kinderlied für Klavier und Orchester in C-Dur, op. 25" (1913/14) mit Zoltán Fejérvári als Solisten.

Aber auch Musik von Ernst von Dohnányis Zeitgenossen standen auf dem Programm: nämlich ein Frühwerk von Claude Debussy mit dem Titel "Printemps" (1887), das er mit 25 schrieb. Weiters die Orchesterbearbeitungen der Klavierstücke "Gymnopédie Nr. 3" (um 1888) und "Gnossienne Nr. 3" (1889 - 1897) von Erik Satie. Und die zweite Suite aus dem Ballett "Daphnis et Chloé" (1909 - 1912) von Maurice Ravel.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Ursula Strubinsky