Schlachmones und Purim-Model

22. März 2024, 06:57

Machen Sie Schlachmones! Das ist gar nicht schwierig. Der jiddische Begriff kommt vom hebräischen "Mischloach Manot", was wörtlich übersetzt "Portionen schicken" heißt.

Zu Purim ist es Brauch, dass man einander essbare Geschenke macht, traditionellerweise zwei Portionen, eine Mehlspeise und ein Stück Obst. Im Buch Esther, in dem die Purim-Geschichte ausführlich erzählt wird, heißt es, dass Mordechai, der Onkel von Esther, nachdem am Ende doch alles gut ausgeht, ein Schreiben an alle Juden und Jüdinnen in allen Provinzen ausschickt und ihnen aufträgt, den 14. und den 15. Tag des Monats Adar besonders zu begehen.

Das sind die Tage, an denen die Jüdinnen und Juden wieder Ruhe hatten vor ihren Feinden; es ist der Moment, in dem sich ihr Kummer in Freude verwandelte und ihre Trauer in Glück. Sie sollten sie als Festtage mit Essen und Trinken begehen und sich gegenseitig beschenken, und auch den Armen sollten sie Geschenke machen. Diese Geschenke können auf Tellern liegen oder in Körbe oder Schachteln gepackt werden: Frisches Obst, Nüsse, Schokolade, getrocknete Früchte, Süßigkeiten und Getränke wie Saft, Sekt oder Wein, jede Art von Lebensmittel, das verzehrfertig ist, kann geschenkt werden. Haman-Taschen aus Mürbteig gefüllt mit Mohn, Powidl oder Nüssen, die an den Hut von Haman erinnern, sind ebenfalls beliebt. Weil sie gut schmecken und Haman verschwinden lassen.

Die Purim-Modeln aus dem alten jüdischen Museum drückte man einfach auf den vorbereiteten Teig und das fertige Gebäck erhielt so ein nettes Muster. Der Arzt und Ethnologe Samuel Weissenberg übergab dem alten jüdischen Museum am 2. Jänner 1904 eine anschauliche Kollektion unterschiedlicher Modeln in einer hübschen Schachtel. Die Modeln sind aus Holz und mit floralen oder anderen Mustern dekoriert, ein Doppeladler ist ebenfalls vertreten.

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• Alexandra Mantler