Szymon Laks - Musik im Schatten ihrer Zeit (1)

2. April 2024, 09:45

Im Konzertprogramm sucht man seine Musik vergebens, aus der Geschichte ist er verschollen - der polnische Komponist Szymon Laks ist damit kein Einzelfall. Er gehört zu jenen um 1900 geborenen Musikschaffenden, welche die NS-Vernichtungslager überlebt haben, aber heute vergessen sind. Seine Biografie ist Ausgangspunkt dafür, wie Krieg und Zerstörung Kultur prägen, wie Musik historisch ausradiert, aber auch wieder eingeführt werden kann.

49.543 - das war die Nummer, die der polnische Komponist Szymon Laks bei seiner Deportation nach Auschwitz-Birkenau erhielt. Durch eine Reihe kafkaesker Wunder wird er Mitglied des Lagerorchesters und überlebt so rund 4 Jahre in brutaler Gefangenschaft. "Auschwitz war nur eine Episode, die wenig mit der Musik zu tun hatte, der wahren", schreibt Laks' Sohn André. Oder wie es Schriftstellerin Ruth Klüger sehr treffend formuliert: "Das Wort Auschwitz hat heute eine Ausstrahlung, dass es das Denken über eine Person weitgehend bestimmt, wenn man weiß, dass sie dort gewesen ist. Aber so einfach ist es nicht, ich komme nicht von Auschwitz her, ich stamme aus Wien."

Dennoch, wie könnte man über Laks' Leben und Schaffen sprechen, ohne diese Zeit zu beleuchten? Ein aufstrebender Komponist in der Kulturmetropole Paris, dessen Karriere wüst unterbrochen wird.

Gestaltung: Katharina Ressl

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