Das Gesicht einer Frau verschwindet in einem pinken Bällebad.

DPA/AFP/ROLF VENNENBERND

Radiokolleg

Du lebst in einer anderen Welt! (1)

Bubbles und Parallelwelten.

Krieg, Corona, Wirtschaft, Klima, Energie, Migration und Flucht. Es gibt dutzende Themen über die sich momentan Menschen in die Haare kriegen. Durchforstet man digitale Plattformen oder Kommentarspalten, so entsteht der Eindruck, die Parallelwelten wären mittlerweile zu Paralleluniversen geworden. Doch stimmt das wirklich?

Der Großteil der Auseinandersetzungen ist genau das nicht: eine Auseinandersetzung. Menschen richten sich in monologisiert-distanzierter Form Botschaften aus - die Antwort wird meist nicht vernommen, denn Adressat und Aussender sitzen sich in der Regel gar nicht gegenüber. Gleichzeitig können diese digitalen Konflikte auch in die analoge Welt weitergetragen werden.

Menschen sind Herdentiere. Als solche suchten und suchen sie stets nach Zugehörigkeit. Um diese zu finden, haben sie sich immer schon in Gruppen zusammengeschlossen. Je größer und komplexer eine Gesellschaft wird, desto fragmentierter gestaltet sie sich zugleich. Die Zugehörigkeit wird dabei aber nicht nur selbstbestimmt vollzogen, in gewisse Gruppen wird man auch hineingeboren. Die Zuschreibung, ob jemand einer Gemeinschaft angehört oder nicht, kann dabei von einem selbst stammen - oder von der Außenwelt erfolgen.

Die Soziotope können unterschiedlich zutage treten und entlang verschiedenster Grenzen verlaufen. Kultur, Religion, Herkunft, Einkommen, Beruf, Wohnort, Bildung, Freundeskreis, Weltanschauung. Und dennoch bedingen sich diese Bereiche oft gegenseitig. Woher kommt das Bedürfnis - sowohl nach Ein- als auch nach Ausschluss? Und driften die Lebensrealitäten tatsächlich immer mehr aneinander vorbei?

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  • Daphne Hruby