Gezeichnetes Bücherregal, Ausschnitt des Covers

SUHRKAMP VERLAG/INSEL

Radiogeschichten

Krankhafte Büchersucht

"Bibliomanie" von Gustave Flaubert. Aus dem Französischen von Erwin Rieger. Es liest Markus Hering.

Giacomo ist ein in seiner Liebe zu Büchern krankhaft verstrickter ehemaliger Mönch und Antiquar. Er giert nach dem Geruch und der Haptik seltener Druckwerke wie ein Süchtiger. Blind für den Rest der Welt um sich driftet er zusehends in den bibliophilen Wahnsinn ab. Für die Druckerschwärze und vergoldeten Lettern eines Buches würde er morden. -- Gustave Flauberts erste, 1837 publizierte Erzählung "Bibliomanie" basiert auf einem realen Justizfall und zeigt den erst 15-jährigen Jungschriftsteller im Bann der magischen, zu seiner Zeit populären Schauermärchen.

Gustave Flaubert wurde 1821 in Rouen geboren und wuchs als Sohn des Chefarztes des städtischen Krankenhauses in der Normandie auf. Schon seit seiner Jugend schrieb Flaubert unermüdlich. Sein Roman "Madame Bovary", 1856 im Feuilleton der "Revue de Paris" publiziert, verursachte einen Skandal. Die Zensurbehörde klagte ihn wegen "Verstoßes gegen die guten Sitten" an; Flaubert wurde freigesprochen. Weniger erfolgreich, aber noch einflussreicher auf die Entwicklung des europäischen Romans war Flaubert mit "L'Éducation sentimentale", erschienen 1869. Gustav Flaubert gilt als einer der besten Stilisten der französischen Literatur und als ein Klassiker des Romans. Zusammen mit Stendhal und Balzac bildet er das Dreigestirn der großen realistischen Erzähler Frankreichs. Gustav Flaubert starb 1880 im Alter von 59 Jahren in Canteleu.

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Gustave Flaubert, "Bibliomanie". Aus dem Französischen von Erwin Rieger. Illustriert von Burkhard Neie. Mit einem Nachwort von Barbara Vinken. Suhrkamp/Insel, 2021

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