Anna Jermolaewa

APA/GEORG HOCHMUTH

Diagonal

Diagonal zur Person: Anna Jermolaewa. Über Kunst und Brisanz des Alltäglichen.

2024 bespielt Anna Jermolaewa den Österreich Pavillon auf der Biennale in Venedig. Die 1970 in St. Petersburg geborene Künstlerin ist seit langem mit dem Verweisen auf gesellschaftliche und menschliche Zu- und Missstände beschäftigt. Sie selbst musste aus politischen Gründen 1989 aus der UdSSR flüchten. Anhand ihrer Werke lassen sich die gesellschaftliche Entwicklung Europas nach dem Zerfall der Sowjetunion und die Auswirkungen daraus in Europa und in Russland nachempfinden.
Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Clarissa Conelly - "World of Work"

(Wiederholung von Samstag, 17.05 Uhr)

Dass es Anna Jermolaewa im Österreich Pavillon auf der Biennale 2024 in Venedig mit ihrer Arbeit "Schwanensee" nicht um schöngeistige Betrachtungen zum klassischen Ballett gehen wird, davon ist auszugehen. Die 1970 in St. Petersburg geborene Künstlerin beschäftigt sich bereits seit langem mit gesellschaftlichen und menschlichen Missständen. Noch Ende der 1980er Jahre war sie als Schülerin Mitbegründerin der ersten oppositionellen Partei "Demokratische Union" und Mitherausgeberin der Parteizeitung gewesen. Die neuen Spielregeln der Perestroika waren noch nicht klar und die Freunde rund um Partei und Zeitung wurden von der Staatsmacht drangsaliert und bedroht, Jermolaewas Wohnung von der Polizei durchsucht. Sie verließ das Land und kam über Polen nach Österreich, zuerst ins Flüchtlingslager Traiskirchen, was in Venedig auch eine Rolle spielen wird. Jetzt setzt sie sich für Geflüchtete aus der Ukraine ein, innerhalb und außerhalb ihrer Kunst. Russland und die Ukraine, die Länder, die sie als Jugendliche geprägt haben, spielen in Jermolaewas Installationen, Fotos und Videos eine Hauptrolle. Die Künstlerin bildet mit ihrer Arbeit Geschichte ab - aber vor allem, wie sich der Lauf der Geschichte auf den einzelnen Menschen sowie die Gesellschaft auswirkt. Das Menschliche hat einen hohen Stellenwert in Jermolaewas Kunst, wenn nicht den höchsten. Und deshalb ist ihre Kunst auch so zugänglich, verführt mit Humor und Poesie und verleitet dann zum Eintauchen in komplexe gesellschaftliche und politische Verflechtungen.

Mit Beiträgen von Nicole Dietrich, Erich Klein, Christine Scheucher und Roman Tschiedl.

Service

Werkkatalog: Anna Jermolaewa "Number Two"; Herausgeber: Alfred Weidinger und Gabriele Spindler, Distanz Verlag

KUB Collection "Anna Jermolaewa", Herausgeber Thomas T. Trummer, Verlag Walther und Franz König

Österreichischer Pavillon Biennale Venedig

Kunstbiennale Venedig

Ausstellung in Wien

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Sendereihe

Gestaltung

  • Ines Mitterer

Playlist

Komponist/Komponistin: Kinó
Titel: Gruppa Króvi old
Ausführende: Kinó
Länge: 02:45 min
Label: Eigenverlag

Komponist/Komponistin: Olga Pugatschowa
Titel: Millión Alych Rós
Ausführende: Olga Pugatschowa
Länge: 03:25 min
Label: Eigenverlag

Komponist/Komponistin: Dina Vierny
Titel: Vaninskiy Port
Ausführende: Dina Vierny
Länge: 03:32 min
Label: Eigenverlag

Urheber/Urheberin: Bohlen
Titel: Cheri, cheri lady
Ausführender/Ausführende: Modern Talking
Länge: 03:00 min
Label: Hansa 601950

Komponist/Komponistin: Boris Grebenschikov
Titel: Golden Town
Ausführende: AQUARIUM
Länge: 02:30 min
Label: Eigenverlag

Urheber/Urheberin: Gore
Album: Violator
ENJOY THE SILENCE
Ausführender/Ausführende: Depeche Mode
Länge: 04:00 min
Label: INT 146859

Komponist/Komponistin: Clarissa Conelly
Album: World of Work
Titel: Life of the forbidden
Ausführende: Clarissa Conelly
Länge: 03:56 min
Label: WARP

Komponist/Komponistin: Clarissa Conelly
Album: World of Work
Titel: The Bell Tower (Intro)
Ausführende: Clarissa Conelly
Länge: 01:20 min
Label: WARP

Komponist/Komponistin: Clarissa Conelly
Album: World of Work
Titel: An embroidery
Ausführende: Clarissa Conelly
Länge: 03:00 min
Label: WARP

Komponist/Komponistin: Clarissa Conelly
Album: World of Work
Titel: Wee Rosbud
Ausführende: Clarissa Conelly
Länge: 02:50 min
Label: WARP

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