Lisl Wagner-Bacher

LUZIA ELLERT

Menschenbilder

Lisl Wagner-Bacher, Spitzenköchin

"Die Küche loszulassen war ein Lernprozess." Die Gastronomie-Pionierin Lisl Wagner-Bacher

In einer Zeit, in der man Frauen kaum in der Spitzengastronomie verortete, wurde sie vom Guide Gault Millau mit dem Titel "Koch des Jahres" ausgezeichnet. Gegendert wurde im Jahr 1983 nicht. Erst ein paar Jahre zuvor hatte Liesl Wagner-Bacher, damals 26 Jahre alt und mit dem zweiten Kind schwanger, das Gasthaus der Eltern im niederösterreichischen Mautern übernommen.

Innerhalb weniger Jahre modelte die Pionierin der modernen österreichischen Küche, die nie eine formelle Kochausbildung absolvierte, das elterliche Wirtshaus in der Wachau zum Gourmettempel um. Nicht immer zur Freude des Vaters: "Du wirst uns noch alle ruinieren", soll der ausgerufen haben, als er vom Preis einer Gänseleber erfuhr, mit der die jüngste seiner drei Töchter in der Küche werkte.

Das hochdekoriertes Landhaus Bacher hat die Koch-Ikone bereits vor Jahren an die nächste Generation übergeben. Die Küche loszulassen sei ein Lernprozess gewesen, sagt die mittlerweile 70-jährige, die sich auch als einen Namen machte.

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