Radiokolleg

Chansons gestern und heute (1)

Der Text des Chansons

Wer Chanson hört, denkt an Frankreich. Denkt an Jacques Brel, an Edith Piaf, an Georges Brassens. La Bohème und La vie en rose. In Frankreich ist das Chanson längst Teil des kollektiven Gedächtnisses - und es ist nach wie vor lebendig, weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. Man denke nur an den Eurovision Song Contest, in dem das Chanson - wenn auch in stark veränderter Form - fortlebt. Essenziell für das klassische Chanson ist die Trias Text, Musik und Interpretation. Drei Elemente, die sich in einer wechselseitigen Bezugnahme gegenseitig befruchten. Gestern wie heute.

Das klassische Chanson meint das stark intellektuelle Lied der Nachkriegszeit aus Saint Germain des Près, jenem Viertel in Paris, wo sich das Café de Flore befindet. Das Café, in dem sich die Intellektuellen trafen - allen voran Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Es kam zu einem regen Austausch und so spielt das Café als Ort der Begegnung auch für das Chanson eine wichtige Rolle. Intellektuelle verfassten Texte für Chansonniers (Jean-Paul Sartre, Boris Vian, ...), Sänger vertonten Gedichte, Dichter wurden selbst zu Liedermachern (Georges Brassens, ...). Und so sind die Texte eine der drei Säulen, auf die sich das klassische französische Chanson stützt. Auch später bleibt die tragende Rolle der Gesellschaftskritik, die man bereits bei Jacques Brel findet, die sich aber bis heute bei Künstlern wie Stromae findet.

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  • Katharina Hirschmann