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Punkt eins
Die Insolvenzwelle rollt an
Warum immer mehr Unternehmen ins Strudeln kommen. Gast: Dr. Cornelia Wesenauer, Insolvenzexpertin und Juristin, Alpenländischer Kreditorenverband (AKV). Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at
29. Mai 2024, 13:00
Derzeit vergeht keine Woche ohne Meldungen über neue Insolvenzen. Vor kurzem wurde etwa die Unternehmensinsolvenz eines Vorarlberger Motorenkomponenten-Herstellers bekannt - die Verbindlichkeiten belaufen sich auf mehr als 21 Millionen Euro, 70 Beschäftigte wurden beim AMS angemeldet. Eine wesentlich größere Dimension hat die Pleite der Österreich-Tochter des US-Elektroautobauers Fisker Automotive mit Sitz in der Steiermark. Die Verbindlichkeiten wurden beim Landesgericht mit mehr als 1,3 Milliarden Euro angegeben. Es handelt sich um das bis dato größte Insolvenzverfahren in der Steiermark.
Das sind nur zwei von vielen Unternehmen in Österreich, die im vergangenen Jahr große wirtschaftliche Schwierigkeiten hatten. 2023 stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen auf den höchsten Stand seit 2014. Heuer dürfte sich die Situation kaum entspannen, es wird vielmehr befürchtet, dass die Zahl von 5.400 Insolvenzen noch überschritten wird. Die meisten Insolvenzen gab es im Bau, im Handel und in der Gastronomie. Und es gibt auch immer mehr freiwillige Unternehmensschließungen in Österreich: vergangenes Jahr waren es fast 60.000.
Spätestens seit der Signa-Pleite wird in Österreich über Reformen beim Insolvenzrecht diskutiert, etwa die Notwendigkeit eines Konzerninsolvenzrechts. Die Verflechtungen innerhalb der Signa-Gruppe haben hier Bedarf gezeigt. Daran angeschlossen wird derzeit auch eine Debatte über Transparenzlücken im Unternehmens- bzw. Gesellschaftsrecht geführt. Denn der Signa gelang es mit viel Aufwand, ein Unternehmenskonglomerat zu bleiben und nicht zu einem Konzern zu werden - dann hätte man eine konsolidierte Konzernbilanz über alle Gesellschaften hinweg vorlegen müssen. Die Leidtragenden dieser Pleite sind nicht nur Investoren, sondern auch zahlreiche Klein- und Einzelunternehmer sowie die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Warum ist die Situation für Unternehmen im Bau, im Handel und in der Gastronomie derzeit so schwierig? Welche Rolle spielt die Signa-Pleite, die größte Insolvenz in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte, für den Unternehmensstandort Österreich? Und welche Rechte haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn ihr Unternehmen insolvent wird?
Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit der Insolvenzexpertin Cornelia Wesenauer vom Alpenländischen Kreditorenverband. Und mit Ihnen: Rufen Sie an und reden Sie mit, kostenfrei aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie uns ein Mail an punkteins(at)orf.at
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Martin Tingvall
Titel: Spöksteg
Ausführende: Tingvall Trio
Länge: 04:31 min
Label: Skip records
Komponist/Komponistin: Martin Tingvall
Titel: Hamnen (davon 10 Sek. unterlegt)
Ausführende: Tingvall Trio
Länge: 04:46 min
Label: Skip records
Komponist/Komponistin: Martin Tingvall
Titel: Beat (davon 41 Sek. unterlegt)
Ausführende: Tingvall Trio
Länge: 03:46 min
Label: Skip records