Edgar Moreau spielt Elgar

9. Juni 2024, 11:03

Seit 1985 findet in der prachtvollen Stadt am Mittelmeer im Juli das Montpellier Festival statt. Vor einem Jahr war dort das Orchestre National de France unter der Leitung seines Chefdirigenten Cristian Macelaru zu Gast - mit im Gepäck drei kontrastreiche Werke aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Zu Beginn führt der famose französische Cellist Edgar Moreau durch Edward Elgars Konzert für Violoncello und Orchester. Die schwermütige Grundstimmung des Konzerts wird von manchen auf die Entstehungszeit bezogen: Elgar schrieb es kurz nach dem Ende des ersten Weltkriegs nieder und setzte die Worte "Finis R.I.P." ans Ende der Partitur. Es sollte seine letzte vollendete Komposition werden. Auf Elgars elegisches Spätwerk folgt die erste größere Orchesterkomposition des 23-jährigen Olivier Messiaen: "Les offrandes oubliées" (Die vergessenen Opfergaben) ist als religiöses Triptychon konzipiert, das nach der Darstellung der Leiden Christi und der Abgründe menschlichen Fehlverhaltens abschließend in die Erlösungsvision der Eucharistie mündet. Ganz anders geht es nach der Pause weiter: Da steht die Suite aus Igor Strawinskys Musik zu dem Ballett "Der Feuervogel" auf dem Programm. Mit ihrer einzigartigen Verschränkung altvertrauter Klangwelten der russischen Folklore mit den kompositorischen Mitteln der Moderne begründete sie bei ihrer Uraufführung 1910 in Paris den internationalen Erfolg des damals 27jährigen Komponisten.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Matinee

Gestaltung

• Bernhard Eppensteiner