Radiokolleg

Lexikon der österreichischen Popmusik (2)

Peter Cornelius: Austropop-Urgestein mit Beharrungskraft

Im Herbst bespielt er wieder die Wiener Stadthalle, geht auf Tour und ist auch schon davor quer durch Österreichs auf größeren Bühnen präsent: der Songwriter, Sänger und Gitarrist Peter Cornelius. Er hat unzählige Hits und Evergreens im Talon, Songs, die vielfach Allgemeingut geworden sind - von "Reif für die Insel" bis zu "Du entschuldige I kenn' di". Dass sich Cornelius seit fünf Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Singer/Songwritern im deutschsprachigen Raum zählen darf (wie seine Homepage stolz vermeldet), ist Fakt.

Und doch stand Cornelius lange auch im Halbschatten des ewigen Austropop-Dreigestirns Ambros, Danzer, Fendrich - ein Umstand, der ihn karrieretechnisch eigene Wege gehen ließ. Geboren 1951 als Peter Cornelius Korunka in Wien-Penzing, geriet er in den sechziger Jahren in den Sog der Beat- und Rockbewegung und spielte u.a. mit The Leaves Aufnahmen ein. 1973 folgte dann der erste Erfolg unter eigenem Namen ("Die Wolk'n"), Cornelius war zuvor Mitglied im Ensemble des Musicals "Hair", forcierte aber auch eigene Kompositionen, bisweilen an der Grenze zum Schlager. 1979 startet die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Michael Cretu, auch die Plattenfirma hatte nun ihren Sitz in Deutschland. Was die Auslandsorientierung - Cornelius zog einige Jahre nach Hamburg - begünstigte. Die LP "Reif für die Insel" bleibt 45 Wochen ununterbrochen in den deutschen Albumcharts. Für die Mitarbeit an Cretus Pop-Projekt Enigma erhielt er gar eine Grammy-Nominierung als bester Gitarrist.

Dennoch folgte in den neunziger Jahren eine längere Schaffenspause. Mit "Lebenszeichen" meldete er sich 2001 zurück. Heute hält er bei fast 30 veröffentlichten Alben. Peter Cornelius ist ein Künstler mit Beharrungskraft, freilich: "Während er die Befindlichkeit der anderen thematisiert, richtet er auch den kritischen Blick auf sich selbst", charakterisierte ihn der Westdeutsche Rundfunk.

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  • Walter Gröbchen