In Erinnerung an die unvergessliche Françoise Hardy

14. Juni 2024, 17:30

Als Bob Dylan in Mai 1966 ein Konzert im Pariser L'Olympia gibt, bittet er am Ende des Konzerts die junge, bildschöne Sängerin Françoise Hardy vor dem versammelten Publikum in seine Garderobe. Hardy, die im Publikum sitzt, stimmt zu und ist anschließend ziemlich enttäuscht.
Dylan widmet ihr auf der LP "Another side" den Song Poem 2. Er ist nicht der einzige, der von der Sängerin, ihrer Stimme, ihren Liedern und ihrem Aussehen, beeindruckt ist.

Mick Jagger verehrt sie, ebenso wie die Beatles. Gerade 18 Jahre alt spielt Hardy ihr Lied "Tous les garçons et les filles" auf Platte ein und ist über Nacht ein Star. "Wir spielten es mit den vier schlechtesten Musikern des Studios in nur drei Stunden ein", erinnert sich Hardy später in einem Interview mit dem Spiegel. 1944 kommt Hardy in Paris als uneheliches Kind einer Buchhalterin zur Welt. Sie wächst ohne Vater auf. Die Gitarre, die sie mit 17 bekommt, bedeutet für sie wie Halt in einer traurigen Welt. "Alle sind glücklich verliebt, nur ich bin ganz allein", singt sie damals - und berührt damit Millionen.

Ab dem dritten Album "Mon amie la rose" mischt sich Hardy selbstbewusst in die Produktionsbedingungen ein. Aufgenommen wird die LP in London, wo sie auch John Lennon und Paul McCartney kennenlernt. Für dieses Album schreibt sie nicht nur alle Songs selbst, sondern sucht auch nach einem außergewöhnlichen Gitarristen und gewinnt dafür Jimmy Page, der vier Jahre später die Rockband Led Zeppelin gründet.

Gemeinsam mit Udo Jürgens eroberte sie auch schnell den deutschen Markt. Bereits 1968 verabschiedet sich die von Lampenfieber geplagte Sängerin von den Konzertbühnen, produziert aber weiterhin großartige Alben. Vor wenigen Tagen verstarb Françoise Hardy im Alter von 80 Jahren.

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Arte - Françoise Hardy - Die Diskrete

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• Wolfgang Schlag