Helmut Wittmann: Märchen als wertvolles Kulturgut

16. Juni 2024, 09:05

Seit jeher erzählen Menschen einander Geschichten. Märchen werden über Generationen tradiert und geben Einblicke in die jeweilige Kultur und ihre Besonderheiten. Märchen erzählen an Hand von Archetypen eine Geschichte, die die Zuhörerinnen und Zuhörer etwas für das eigene Leben lehren kann - egal ob jung oder alt. Helmut Wittmann: "Im Märchen ist es vielleicht der Drachen, der den Held oder die Heldin vor unglaubliche Herausforderungen stellt. Im Leben ist es vielleicht eine berufliche Aufgabe oder ein Schicksalsschlag."

Märchen ähneln einander mitunter über die verschiedenen Kulturkreise hinaus. Ein vertrautes Motiv wird je nach Mentalität einer Gegend und ihrer Bewohner:innen entsprechend gefärbt. Die Probleme und Herausforderungen, vor denen wir Menschen stehen, sind jedoch immer wieder ähnlich. Märchen können daher über Landesgrenzen hinweg verbinden - ganz besonders, wenn sie frei erzählt werden und sich der jeweilige Erzähler oder die Erzählerin auf das jeweilige Publikum einlassen und eine Beziehung herstellen kann.

Besonders wichtig sind Helmut Wittmann heimische Volksmärchen. Nicht, weil sie besser wären als andere, sondern weil uns ihre Symbolsprache vertraut ist. So faszinierend die alpenländischen Volks- und Zaubermärchen aber auch sind: Heute sind sie so gut wie vergessen. Deshalb arbeitet Helmut Wittmann gezielt an der Neubelebung der Erzähltradition - mit Märchen-Abenden, Erzählnachmittagen, Märchen-Diners, Sagen-Wanderungen, mit Referaten und Seminaren in der Erwachsenenbildung und Erzählprojekten an Schulen.

Darüberhinaus entstand in den letzten Jahren eine Reihe zweisprachiger Erzählprogramme - türkisch-deutsch, italienisch-deutsch, kasachisch-deutsch, tschechisch-deutsch, russisch-deutsch, kroatisch-deutsch uvm. Immer wieder erzählt und gestaltet Helmut Wittmann auch Workshops in Englisch - wie bei internationalen Erzähl-Projekten in Indien oder dem Iran.

Eine Gedanken-Sendung mit dem Märchenerzähler Helmut Wittmann anlässlich von Europas Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl Salzkammergut, an der sich auch seine Heimatgemeinde Grünau im Almtal beteiligt.

Sendereihe

• Gedanken

Gestaltung

• Margit Atzler