Science Arena

Illusionen über die Macht

Machtansprüche und ihre Grenzen
Christine Bauer-Jelinek vs. Ulrich Körtner

Gewaltfreiheit war ein Dogma nicht nur der Friedensbewegung, sondern auch anderer linker gesellschaftlicher Strömungen. Dabei hatten schon Marx und Engels im "Kommunistischen Manifest" 1848 erklärt, dass ihre "Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung".
Folgerichtig oder paradox?
Heute wollen Parteien wie die Grünen, die sich bisher in demonstrativer woker Machtaskese geübt haben, "kriegstüchtig" werden.
Was ist da passiert? fragt sich die Psychotherapeutin, Wirtschaftscoach und Erfolgsautorin Christine Bauer-Jelinek:
"Nach den Zeiten von Drill und Schwarzer Pädagogik setzt die Psychologie seit den 1970er Jahren auf die Dekonstruktion von Autoritäten: Macht wird nur noch in einem negativen Kontext gesehen. Damit geht das Wissen um Gestaltungsmacht verloren."

Der evangelische Theologe und Ethiker Ulrich Körtner meint dazu:
"Das Verhältnis von Macht, Recht und Gerechtigkeit gehört ebenso zu den Kernfragen politischer Ethik wie dasjenige von Macht und Freiheit. Der Umgang mit Gewalt, ihre Einhegung, Vermeidung und Überwindung gehören zu den zentralen Gestaltungaufgaben von Politik, die freilich ohne durch Recht legitimierte Gewalt- und Zwangsmittel nicht zu bewältigen ist."

Eine spannende Diskussion unter der Moderation von Martin Haidinger vor einem interessierten Publikum aus dem Wiener Ringturm.

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