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Neue Zölle, neue Preise?

E-Autos: was auf Konsumenten und Umwelt zukommt

Die EU-Kommission hat Ausgleichszölle auf chinesische Elektroautos angekündigt. Die EU geht davon aus, dass die chinesische Regierung den Herstellern unverhältnismäßig hohe Subventionen zukommen lässt, die einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für europäische Unternehmen zur Folge haben. Einen Handelskrieg mit China möchte man zwar vermeiden, an dem Ziel, chinesische E-Autos teurer zu machen, dürfte man aber wohl in jedem Fall festhalten.

Das könnten auch Konsumentinnen und Konsumenten spüren, befürchtet der Ökonom Harald Oberhofer: Zumindest einen Teil der Mehrkosten dürften an ihnen hängen bleiben. Auch das Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele könnte dadurch erschwert werden, weil steigende Preise die Nachfrage üblicherweise dämpfen. Sinkende Nachfrage führt wiederum zu einem Rückgang in der Produktion, schon jetzt hat beispielsweise VW angekündigt, die Kapazitäten zurückzufahren.

Von politischer Seite mehren sich derweil Zweifel, ob ein "Verbrenner-Aus", wie es die EU für 2035 veranschlagt hat, tatsächlich durchführbar ist. Für den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist die Elektromobilität aber eindeutig das geeignete Mittel, um einerseits die Mobilitätswende zu stemmen, und auf der anderen Seite die europäische Automobilindustrie auch in Zukunft als wichtigen Player zu erhalten, sagt VCÖ-Verkehrssprecher Michael Schwendinger.

Elektroautos in der Praxis
Elektroautos machten 2023 knapp 20 Prozent aller Neuzulassungen aus. Förderungen von bis zu 5.000 Euro machen die Anschaffung für viele Menschen interessant. Neben der umweltfreundlicheren Fortbewegung punkten die E-Fahrzeuge mit guter Beschleunigung und geringeren Wartungskosten. Denn Verschleißteile fehlen, Elektroautos müssen seltener in die Werkstatt. Die Lebensdauer der Antriebsbatterie liegt laut dem ÖAMTC bei insgesamt circa 20 Jahren - zehn Jahre im Fahrzeug und weitere zehn Jahre als Second Life Stromspeicher in der Industrie. Die Fahrzeughersteller garantieren eine Lebensdauer von mindestens acht Jahren.

Die Reichweite gilt nach wie vor als eine der größten Unsicherheiten beim Elektroautokauf. Jede Reise muss gut geplant sein und obwohl das Ladenetz in Österreich und den Nachbarländern als sehr gut ausgebaut gilt, kann es an hochfrequentierten Reisetagen zu Wartezeiten an den Schnellladestationen an der Autobahn kommen. Websites wie der Ladekompass des ÖAMTC und der Lade-Tarifkalkulator der E-Control helfen dabei, den richtigen Anbieter und Ladetarif zu finden.

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